Dennoch Engpässe?

Impfstoffe: Pfizer liefert mehr, nicht weniger

Österreich
25.01.2021 13:54

Die Debatten rund um die Corona-Impfung und mögliche Lieferengpässe für SARS-CoV-2-Vakzine erhitzen derzeit die Gemüter im Land. Angesprochen auf mögliche Verzögerungen bei der Auslieferung, kommt von Pfizer Österreich allerdings Überraschendes: Denn Biontech/Pfizer werden im ersten Quartal dieses Jahres nicht weniger, sondern sogar mehr Dosen seines mRNA-Impfstoffes ausliefern - nach Österreich 1,1 Millionen statt der ursprünglich vorgesehenen 900.000 Dosen.

Bis Ende 2021 könnte Impfstoff für mehr als 60 Prozent der Bevölkerung kommen, erklärte am Montag Pfizer-Österreich-Geschäftsführer Robin Rumler gegenüber der APA. „Ursprünglich wurde eine Produktionskapazität von Pfizer/Biontech weltweit von 1,3 Milliarden Dosen vorgesehen. Das erhöht sich jetzt auf etwa zwei Milliarden Dosen aufgrund der derzeit ablaufenden Anpassungen im Werk in Puurs in Belgien.“ Österreich sollte im ersten Quartal rund 900.000 Dosen bekommen, nun würden 1,1 Millionen ausgeliefert. „Wir könnten in diesem Jahr 11,1 Millionen Dosen unseres Covid-19-Impfstoffes für Österreich bereitstellen“, sagte Rumler - genug für eben 62 Prozent der Einwohner.

EU-Kontingent bereits verdoppelt
Für die EU wurden die Bestellungen mittlerweile von den ursprünglich 300 Millionen Dosen der Covid-19-Vakzine auf mRNA-Basis aus der Kooperation des US-Pharmakonzerns Pfizer mit dem deutschen Unternehmen Biontech auf rund 600 Millionen erhöht. „Wir liefern also nicht weniger, sondern mehr. Wir wären froh, wenn noch mehr Covid-Impfstoffe anderer Hersteller zugelassen wären und auf Markt kommen. Aber wir haben auch an ein Worst-Case-Szenario gedacht und so früh wie möglich geplant, wie wir unsere Produktion in Europa weiter ausbauen können“, erklärte Rumler. 

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Bis inklusive Sonntag haben zumindest 4360 Menschen die für den vollen Impfschutz nötige zweite Corona-Impfung erhalten. Insgesamt wurden laut „elektronischem Impfpass“ zumindest 138.517 Personen geimpft. Das Gesundheitsministerium rechnet indessen bis Anfang April noch mit der Lieferung von einer Million Impfdosen der beiden bisher zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna - zusätzlich zu den bisher gelieferten Mengen.

„Für erste Risikogruppe sind genügend Impfstoffe da“
Trotz der Beteuerungen von Pfizer, dass man eigentlich sogar mehr Impfstoff geliefert habe als vorgesehen, sieht die wissenschaftliche Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums, Ursula Wiedermann-Schmidt, am Montag einen Rückschlag in Sachen Impfplan. 

Die wissenschaftliche Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums, Ursula Wiedermann-Schmidt (Bild: APA/Georg Hohmuth)
Die wissenschaftliche Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums, Ursula Wiedermann-Schmidt

Dass es auch bei dem Modell der gemeinsamen, europaweiten Beschaffung zu derartigen Verzögerungen kommen kann, sei den Verantwortlichen „immer klar gewesen“, sagte Wiedermann-Schmidt bei einer Pressekonferenz der Initiative „Österreich impft“. Gerade deshalb gebe es den Impf-Stufenplan, der vorsieht, dass Hochrisikogruppen und Menschen im Gesundheitswesen zuerst an die Reihe kommen. „Für diese erste Risikogruppe sind genügend Impfstoffe da“, so die Virologin. In den nächsten Phasen der Umsetzung des Impfplanes für die breite Bevölkerung seien jedoch Verzögerungen möglich: „Das ist ein laufender Prozess, den wir anpassen müssen.“

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