Nach einer beispiellosen Behandlung mit synthetischen Antikörpern gegen eine Corona-Infektion befindet sich der Gorilla „Winston“ in den USA auf dem Weg der Besserung. Das Veterinärteam gehe davon aus, „dass die Antikörper dazu beigetragen haben könnten, dass ,Winston‘ das Virus überwinden konnte“, teilte der Zoo im südkalifornischen San Diego am Montag mit.
Der 48-jährige „Winston“ war vor zwei Wochen zusammen mit weiteren Gorillas seiner Gruppe positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wegen seines stattlichen Alters, seiner Symptome und diversen Vorerkrankungen wurde er nach Angaben des Zoos mit Herzmedikamenten, Antibiotika sowie speziellen synthetischen Antikörpern behandelt.
Synthetische Corona-Antikörper sind in den USA für den Notfall zugelassen. Mit ihnen wurde auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump behandelt. Bei „Winston“ seien jedoch spezielle Medikamente eingesetzt worden, die nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt sind, erläuterte der Zoo.
Erste Übertragung von Mensch zu Menschenaffen
Die Corona-Fälle der Gorillas im Zoo von San Diego waren die erste bekannte natürliche Übertragung des Virus auf Menschenaffen. Es wird vermutet, dass die Tiere durch den Kontakt mit einem Pfleger angesteckt wurden, der keine Symptome gezeigt hatte.
Zudem habe es sich um einen neuen, hochansteckenden Viren-Stamm gehandelt, der kürzlich in Kalifornien identifiziert wurde, erklärte der Zoo. Die Gorilla-Gruppe blieb nach der Diagnose unter genauer Beobachtung. Einige der Tiere zeigten Symptome wie leichten Husten, Verstopfung, laufende Nasen und Lethargie.
Vom Aussterben bedrohte Art
“Winston“, der zu den vom Aussterben bedrohten Westlichen Flachlandgorillas gehört, war 1984 in den San Diego Safari Park gekommen. Er wird am 20. Februar 49 Jahre alt. „Winston“ gilt als einer der ältesten männlichen Gorillas in einem Zoo und ist der Anführer seiner Gruppe.
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