Martin Kocher hat am Dienstag das Modell der Kurzarbeit in der Corona-Krise positiv hervorgehoben. „Die Kurzarbeit hat in Österreich bisher eine Million Beschäftigte in Jobs gehalten“, betonte der Arbeitsminister. Derzeit seien 458.993 Personen in Kurzarbeit. „Wir haben ein Instrument, das sehr teuer ist, aber funktioniert und die akute Krise am Arbeitsmarkt abfedert.“ Kocher gab zudem bekannt, dass das geplante Budget für die Kurzarbeit für heuer von fünf auf sieben Milliarden Euro aufgestockt wird.
Im Vergleich zur Vorwoche seien laut Kocher derzeit um 18.600 Menschen mehr in Kurzarbeit. „Damit sind wir ungefähr auf dem Niveau vom August 2020, aber immer noch weit unter dem Niveau von April/Mai des Vorjahres.“
Kurzarbeit: 5,8 Milliarden Euro vom AMS an Unternehmen ausbezahlt
Bei der Corona-Kurzarbeit seien bisher 10,4 Milliarden Euro von Unternehmen beantragt und 5,8 Milliarden Euro vom AMS ausgezahlt worden. „In der Krise ist es unser klares Ziel, Arbeitsplätze durch die Kurzarbeit zu sichern, und das gelingt uns“, so Kocher bei einer Pressekonferenz mit Finanzminister Gernot Blümel und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (alle ÖVP). „Für den Wiederaufschwung danach wird es entscheidend sein, dass wir die Zeit jetzt gut für Weiterbildung und Qualifikation nützen“, so Kocher. Wie es mit der Kurzarbeit ab März weitergeht, werde Anfang bis Mitte Februar - wie angekündigt - bekannt gegeben, sagte Kocher.
Derzeit 534.256 beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulung
Insgesamt seien derzeit 534.256 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulung. Das seien um 744 Personen mehr als in der Vorwoche und um 113.000 Arbeitslose mehr als im Vorjahr. Bisher hat die Corona-Krise am stärksten Tourismus und Gastronomie, Handelsbetriebe, Verkehrsunternehmen und körpernahe Dienstleistungsberufe getroffen.
„Bei Wirtschaftshilfen Nummer eins in EU“
„In Österreich stemmen wir uns mit dem größten Hilfspaket innerhalb der EU gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie - um Unternehmen bestmöglich durch diese Krise zu bringen und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“, so der Finanzminister. Blümel verwies auf eine IHS-Studie, wonach kein anderes Land in der EU höhere defizitwirksame Maßnahmen zur Rettung von Gesundheit, Arbeitsplätzen und Standort auf den Weg gebracht habe als Österreich. Bisher wurden laut Finanzministerium über die unterschiedlichsten Formen von Coronahilfen in Österreich rund 31 Milliarden Euro ausgezahlt beziehungsweise rechtsverbindlich zugesagt. Davon wurden rund 2,8 Milliarden Euro an Umsatzersatz an rund 200.000 Unternehmen ausbezahlt.
Antrag auf Investitionsprämie bis 28. Februar möglich
Weiters haben Unternehmen im Rahmen der Corona-Investitionsprämie bisher rund 85.000 Anträge gestellt. Das Zuschussvolumen liegt laut Wirtschaftsministerin Schramböck bei 2,8 Milliarden Euro, die Projekte sollen ein Investitionsvolumen von 30 Milliarden Euro auslösen. Laut Ministerium wurde rund die Hälfte aller Anträge im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit gestellt. Investitionsprämie-Anträge können bis zum 28. Februar eingebracht werden.
Kocher betonte, dass wegen der Pandemie, wenn immer möglich, Homeoffice genutzt und die Wege eingeschränkt werden sollen. An der Finalisierung der Homeoffice-Regelung werde gearbeitet. „Die Vorschläge liegen auf dem Tisch“, so Blümel.
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