Wollten Mann entführen
Unfassbar: Corona-Leugner stürmten Intensivstation
Was für weitreichende und mitunter lebensgefährliche Folgen das Verbreiten von Falschinformationen über die Corona-Pandemie haben kann, zeigte sich am Montag in einem Krankenhaus im englischen East Surrey. Dort ereignete sich eine unfassbare Szene, als eine Gruppe von Corona-Leugnern die Intensivstation der Klinik ohne Masken stürmte, um einen Covid-Patienten in kritischem Zustand zu entführen.
Der Anführer der Gruppe, Tobe Hayden Leigh, lud ein Video der Aktion auf seinem YouTube-Kanal hoch. Er fällt schon seit Längerem durch das gezielte Verbreiten von falschen Informationen über das Coronavirus auf. Das besagte Video hat YouTube mittlerweile von seiner Plattform entfernt, weil es gegen die Nutzungsbedingungen verstoße.
Covid-Patient in kritischem Zustand
Leigh gab sich als Freund des Mannes zu erkennen, mehrere seiner Begleiter als Familienmitglieder. Sie warfen dem Krankenhauspersonal vor, über den Gesundheitszustand des Mannes zu lügen. Die Gruppe verlangte die Entlassung des Mannes, der sich laut Angaben der Ärzte in kritischem Zustand befand.
Mann kann „jede Minute tot umfallen“
Im Verlauf des Videos entwickelte sich eine über 20 Minuten dauernde Diskussion zwischen den Corona-Leugnern und den Ärzten. Leigh forderte, dass der Mann vom Beatmungsgerät entfernt werden solle, woraufhin die Ärzte erwiderten, dass der Sauerstoffgehalt des Patienten viel zu gering sei und er ohne die Sauerstoffgabe „jede Minute tot umfallen“ könne.
„Keine Beweise“ für Coronavirus
Die Eindringlinge behaupteten zudem, es gebe „keine Beweise“ für das Coronavirus. Sie forderten die Ärzte dazu auf, den Mann anstatt mit Sauerstoff besser mit Vitaminen zu behandeln. Ein Arzt sagte zu der Gruppe: „Meine größte Sorge ist seine Sicherheit, und sie bringen ihn in Gefahr.“
Patient lässt sich zur Weiterbehandlung überreden
Während des Videos hustet der Patient und ringt sichtbar um Luft. Schließlich forderte auch er das Personal dazu auf, die Klinik verlassen zu dürfen. Die Ärzte sagten ihm jedoch, dass er die Fahrt nach Hause nicht überleben würde. Der Patient ließ sich daraufhin doch noch dazu überreden, seine Therapie mit Sauerstoff fortzusetzen.
Schließlich entfernten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Gruppe, die nicht nur das Leben des Patienten gefährdete, sondern auch ohne Mund-Nasen-Schutz und Sicherheitsabstand die Mitarbeiter und die weiteren Patienten der Intensivstation sinnlos in Gefahr brachte.
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