„Ist mir ein Anliegen“

Corona-Demo: Kickl will als Redner auftreten

Politik
26.01.2021 16:39

Trotz des angekündigten härteren Durchgreifens bei Verstößen gegen die Corona-Regeln durch die Exekutive wird derzeit in sozialen Medien eifrig für eine massive Kundgebung gegen die Pandemie-Maßnahmen am Sonntag geworben. Diese soll unter dem Motto „Für die Freiheit, gegen Zwang, Willkür, Rechtsbruch“ am Maria-Theresien-Platz in Wien stattfinden und sogar noch größer werden, als der Aufmarsch vor zehn Tagen am Heldenplatz mit rund 10.000 Teilnehmern. Als prominentester Redner hat sich FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl angekündigt.

„Bei einer solchen Veranstaltung als Redner aufzutreten ist mir ein inneres Anliegen“, sagte er am Dienstag in einer Pressekonferenz. Die Veranstalter hätten eine Einladung an ihn gerichtet und ihn gebeten, eine Rede zu halten. Dieser Bitte werde er gerne nachkommen, so der blaue Politiker. Es gehe bei dieser „großen Freiheitsdemonstration“ um den „Schutz unserer Freiheit“ und gegen „Anmaßungen unserer Bundesregierung“, betonte der FPÖ-Klubchef, der neuerlich vor einer drohenden Einschränkung des Bewegungsradius warnte.

Kickl kritisiert „Diffamierungsstrategie“ gegen Demonstranten
„Ich freue mich, wenn ich dann der Bundesregierung eine klare und unmissverständliche Botschaft ausrichten darf, diese lautet: ,Stoppt diesen Corona-Wahnsinn‘“, sagte Kickl. Er komme mit diesem Schritt dem „Ansinnen von Bürgerseite nach“, er bekomme derzeit „so viel Post wie nie“.

Auch das Verhalten von SPÖ und NEOS bewege ihn dazu, „die engen Mauern des Parlaments zu verlassen“, denn deren Vorsitzenden seien „ins Fahrwasser der Bundesregierung geraten“ und würden „nicht mehr die Interessen der Bevölkerung vertreten“. Und ein weiterer Grund sei Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), der gegen die „friedlichen“ Demonstranten eine „Diffamierungs- und Einschüchterungsstrategie“ fahre.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Wirbel um neue WHO-Empfehlung für PCR-Tests
Kickl berichtete auf der Pressekonferenz auch von einer neuen WHO-Empfehlung zu den PCR-Testungen, diese würde einen „Gamechanger“ darstellen. Denn laut dieser Empfehlung sollen PCR-Tests alleine nicht mehr für eine Diagnose für eine Infektion mit dem Corona-Virus ausreichen, so Kickl. Die WHO sage, der Test habe für sich genommen keine Aussagekraft. „Die simple Gleichsetzung eines positiven PCR-Tests mit einer SARS-CoV-2-Infektion ist unzulässig“, es brauche dazu auch eine entsprechende Untersuchung durch einen Arzt. Auch laute die Empfehlung, bei einem positiven PCR-Rest auf jeden Fall einen zweiten durchführen zu lassen.

Dieser Wechsel sei „fundamental“, meinte der Klubobmann: „Weil die Zählweise, der Dreh- und Angelpunkt des Corona-Missmanagements der Bundesregierung ist damit obsolet.“ Die Infektionszahlen seien daher neu zu bewerten, das gelte logischerweise auch für die Todesfälle. Die von ihm vorige Woche angekündigten Anzeige gegen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) wegen Amtsmissbrauchs sei im „Endstadium der Formulierung“, berichtete er.

(Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)

Die neue WHO-Empfehlung hat international für Aufregung gesorgt und ist auch Wasser auf die Mühlen der Skeptiker. Denn in dem Papier ist unter anderem Folgendes zu lesen: „Schwach positive Ergebnisse sorgfältig überprüfen.“ Es ist von einer neuerlichen Probe und der Untersuchung mehrerer Sequenzen die Rede. Während Skeptiker das bereits als Beweis dafür sehen, dass zahlreiche positiv getestete Menschen eigentlich gesund seien, betonen Experten, dass die WHO eigentlich nur das präzise Arbeiten von Labors noch einmal unterstrichen habe. Moderne PCR-Tests würden bereits auf mehrere Abschnitte des Virus-Erbguts testen, damit wären die falsch positiven Tests deutlich reduziert, betonte Labormediziner Gregor Hörmann vor wenigen Tagen gegenüber dem „Kurier“.

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