EU-Budgetkommissar Johannes Hahn (ÖVP) hat das „Ärgernis“ der EU-Kommission über das Pharmaunternehmen AstraZeneca und dessen Ankündigung, vorerst nicht die vertraglich vereinbarte Menge an Corona-Impfstoff liefern zu können, bekräftigt. Derzeit gebe es „keine zufriedenstellenden Antworten“, sagte Hahn am Dienstag. Er erwartet eine Lösung bis Ende der Woche, dann werde man die Situation erneut beurteilen.
Auf die Frage, ob die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen AstraZeneca einleitet, antwortete der österreichische EU-Kommissar: „Der Fokus muss jetzt sein, dass geliefert wird.“ Es werde alles getan, um die Situation zu verbessern, unter Umständen durch die Erhöhung der Lieferung des Corona-Impfstoffs anderer Anbieter.
Rechtliche Schritte der EU sind möglich
Wenn es allerdings zu keiner befriedigenden Antwort von AstraZeneca komme, so Hahn, dann seien natürlich rechtliche Schritte eine mögliche Konsequenz. Genug Geld habe man den Impfstoff-Anbietern bereitgestellt, erklärte Hahn. Die Mittel müssten auch dazu dienen, um Produktionskapazitäten in Europa aufzubauen.
Konzern liefert weniger Impfstoff als geplant
AstraZeneca hatte am Freitag mitgeteilt, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zunächst weniger Impfstoff als geplant an die EU liefern zu wollen. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen sollen bis Ende März nur 31 Millionen eingeplant sein.
Den Hinweis von AstraZeneca auf Produktionsprobleme bei einem Zulieferer in Belgien hält die Kommission für nicht stichhaltig. Die EU-Behörde plant nun einen „Transparenzmechanismus für den Export von Impfstoff“ in Länder außerhalb der EU.
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