Verteilzentrum in Graz

Amazon könnte weitere Unternehmen anziehen

Steiermark
27.01.2021 06:00

Die Pläne von Amazon, dem größten Online-Händler der Welt, in Graz ein Verteilzentrum zu bauen, lässt die Wogen hochgehen. Die Stadtpolitik zeigt sich dazu immer mehr gespalten. Was dem Vorhaben noch mehr Brisanz verleiht: Es könnten sich im Umfeld von Amazon weitere (Sub-)Firmen mit ihren Hallen ansiedeln.

Eine 150 Meter lange und 14 Meter hohe Logistikhalle, ein viergeschoßiges Parkhaus für 960 Lieferwagen: Die Dimensionen des Amazon-Zentrums auf einem Acker nahe des Liebenauer Gürtels - die „Krone“ hat die Pläne im Dezember enthüllt - sind beachtlich.

Weitere Ansiedlungen möglich
Doch es soll nicht dabei bleiben, so eine mit den Plänen vertraute Person: „Weitere Zuliefer- und Subfirmen wollen sich daneben ansiedeln, es könnte ein kleines Cargo Center entstehen.“

Hier - unweit des Grazer Südgürtels - hätte das neue Logistikzentrum von Amazon entstehen sollen. (Bild: Christian Jauschowetz)
Hier - unweit des Grazer Südgürtels - hätte das neue Logistikzentrum von Amazon entstehen sollen.

Bei der Stadt Graz ist davon nichts bekannt, es würden keine Ansuchen vorliegen. Während es für das Amazon-Grundstück einen aufrechten Bebauungsplan gibt, der eine Umsetzung erleichtert, ist das bei den Nachbargrundstücken nicht der Fall. Es würde Jahre bis zu einer Umsetzung dauern.

Verkehrslawine befürchtet
Die Anrainer befürchten eine Verkehrslawine. Laut den eingereichten Unterlagen soll das Zentrum sechs Tage die Woche rund um die Uhr betrieben werden, nur am Sonntag steht es still. In der Nacht werden große Lkw die Ware anliefern. Ab 9 Uhr beginnen die Zustellfahrten mit Kleintransportern, sie dauern bis 22 Uhr. Gerade in Graz könnte ein Zustellung noch am Tag der Bestellung möglich sein - es wäre ein schwerer Schlag für den Innenstadthandel.

FPÖ sieht Lockdown mitverantwortlich
Zu den politschen Gegnern der Amazon-Pläne zählen auch die Grünen, die FPÖ unter Vizebürgermeister Mario Eustacchio hingegen begrüßt grundsätzlich die Schaffung von Arbeitsplätzen - und sieht die Bundesregierung mit ihrem langen Handels-Lockdown in der Mitverantwortung für den aktuellen Online-Boom.

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