„Rote Zone“
Südtirol schließt nun Bars und Restaurants
Südtirol weicht ein wenig ab von seinem Corona-Sonderweg. Die als „rote Zone“ ausgewiesene italienische autonome Region wird ab Sonntag seine Bars und Restaurants schließen. Der Grund für das Einlenken: Die Abwendung möglicher Anfechtungen durch die Regierung in Rom sowie eines möglichen Verlusts von Krisenhilfen.
Zudem sprach die Landesregierung unter Führung von SVP-Landeshauptmann Arno Kompatscher eine generelle Empfehlung aus, künftig FFP2-Masken zu tragen, um den Schutz vor dem Coronavirus zu verstärken. Zudem gilt weiter eine Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Unter anderem Handel, Schulen, Handwerk und Friseure bleiben aber - im Gegensatz zu anderen „roten Zonen“ in Italien - geöffnet. Auch gibt es keine Bewegungseinschränkungen zwischen den Gemeinden.
Der Sonderweg wurde in Südtirol bisher damit begründet, dass es unterschiedliche Interpretationen der Zahlen gebe. Während der Staat die Einteilung der Regionen in unterschiedliche Farben aufgrund des Reproduktionsfaktors vornimmt, orientiert sich die Südtiroler Landesregierung an den Auslastungen in den Krankenhäusern.
Landeshauptmann: Höhere Testintensität ergibt höhere Inzidenzzahlen
Das Land sprach am Dienstag von einer „starken Testoffensive“, die seit Monaten gefahren werde. Allein am Montag seien 1342 PCR-Abstriche und 6709 Antigen-Tests durchgeführt worden. Das entspreche rund 1,5 Prozent der Bevölkerung, die an nur einem Tag getestet wurden. Die hohen Inzidenzzahlen seien eine unmittelbare Folge der hohen Testintensität, argumentierte der Landeshauptmann.
„Unsere Teststrategie ist richtig“, betonte er, aber: „Doch leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die derzeit gültigen Bewertungskriterien auf europäischer und auch staatlicher Ebene, ein solches Vorgehen nicht belohnen, sondern vielmehr mit rechtlichen Folgen zu rechnen sei“. Die Landesregierung werde aber bei ihrer Linie bleiben und „dafür eintreten, dass die Bewertungskriterien geändert werden“. Bei der Einstufung in die verschiedenfarbigen Zonen solle auch das „Vieltesten“ Berücksichtigung finden.
Tourismuslandesrat: „Krise bald hinter uns“
Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Zivilschutz und Tourismus, musste am Dienstag auf seiner Facebookseite eingestehen: „Obwohl in vielen Ländern Europas Bars und Restaurants bereits seit Wochen geschlossen sind, haben wir entschieden diese bis jetzt offenzuhalten. Unter den gegebenen Umständen ist das im Moment aber nicht mehr aufrechtzuerhalten.“ Der SVP-Politiker zeigte sich aber zuversichtlich, „dass wir diese Krise bald hinter uns lassen können“.
In den vergangenen 24 Stunden wurden in Südtirol laut Sanitätsbetrieb 1342 PCR-Tests untersucht und dabei 86 Neuinfektionen festgestellt. Zusätzlich gab es 473 positive Antigentests.
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