Studien belegen: Wer in seinen eigenen vier Wänden arbeitet, muss mit Mehrkosten rechnen. Die „Krone“ machte den Selbsttest. „Ich geh sicher nicht ins Homeoffice. Meine Wohnung ist kein Büro!“, mit diesen Worten habe ich am 13. März des Vorjahres die Redaktion in Wien verlassen und erst im September für einen Arbeitstag wieder betreten.
Zuallererst: Ich weiß, ich bin privilegiert. Corona machte mich nicht arbeitslos, und ich wohne alleine. Dennoch ist das Homeoffice nach zehn Monaten zu einer Belastung geworden – psychisch, aber vor allem finanziell.
Seit der Pandemie achte ich auf meine Ausgaben, weil ich der fixen Meinung war, durch Corona Geld sparen zu können. Restaurant-, Kino- und Theaterbesuche fielen ja weg. Doch die böse Überraschung kam mit der Jahresabrechnung von Gas und Strom.
Höhere Heiz- und Stromkosten
Während ich in Vor-Pandemie-Zeiten nur am Abend und im Wohn- und Badezimmer heizte, glühen momentan die Radiatoren auch in der Küche – und zwar von acht bis 21 Uhr. Meine Monatsrate von 30 Euro/Monat beträgt jetzt das Doppelte. Das Heizen und die Verwendung von Laptop, Bildschirm und Herd sorgten ebenfalls für eine Erhöhung der Stromrechnung auf 40 Euro (vorher 30 Euro).
Zu Hause kochen teurer als Kantinen-Essen
Zahlreiche Betriebskantinen bieten günstige Preise an. Zu Hause habe ich keine Ahnung, wie ich um dasselbe Geld mein Mittwochs-Schnitzel mit Beilage und Salat zubereiten soll. Fazit: 100 Euro Plus bei Lebensmitteln im Vergleich zu den Monaten vor der Pandemie.
Büroartikel und Tintenpatronen
Ein weiterer Posten auf der Homeoffice-Abrechnung sind Büroartikel und Tintenpatronen: Plus zehn Euro im Monat, die vor Covid am Sparkonto landeten. Unterm Strich: In jedem Monat 150 Euro Mehrkosten. Das belegt auch eine aktuelle Studie des Verbraucherportals Verivox.
Wer wegen Corona auf Homeoffice umgestellt hat, zahlt nun höhere Energiekosten.
Studie des Verbraucherportals Verivox
Weitere belastende Faktoren
Neben der finanziellen Herausforderung kommen in der Heimarbeit aber noch andere belastende Faktoren hinzu. Während mir im ersten Lockdown bewusst wurde, wie sehr ich mich in meiner Wohnung wohlfühle und wie toll sie ausgestattet ist, begannen meine oberen Nachbarn umzubauen.
Seit Juli stören tägliches Hämmern und Staubsaugen meine Homeoffice-Oase. Außerdem vermisse ich den persönlichen Kontakt mit den Kollegen.
Kathi Pirker, Kronen Zeitung
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