Das Ibiza-Video für eine siebenstellige Summe verkaufen - das hatten die Hintermänner des Videos erfolglos versucht. Feilgeboten wurde das brisante Filmmaterial mehreren Parteien - der SPÖ sogar zweimal.
Das Ibiza-Video zu Geld machen - das war offenbar der erfolglose Plan der Hintermänner des Videos. Einer von ihnen, Ibiza-Anwalt M., hat gleich bei mehreren Parteien angeklopft und das brisante Filmmaterial feilgeboten - auch der SPÖ, und das insgesamt zweimal. Im Jahr 2017 und auch 2018. Dazu, wie diese Offerte genau abgelaufen sind, waren am Dienstag der SPÖ-nahe Werber Nikolaus Pelinka und der ehemalige rote Kampagnenchef Johannes Vetter als Zeugen in den Ibiza-U-Ausschuss geladen.
Bekannter aus Schul- bzw. Praktikumszeit
Pelinka bekam das Video 2018 angeboten. Er kannte Anwalt M. noch aus seiner Zeit als Praktikant in einer Wiener Anwaltskanzlei Anfang der 2000er-Jahre. Danach hatten die beiden jahrelang keinen Kontakt, bis M. ihn 2018 auf Facebook kontaktiert hat. Die beiden trafen sich in einem Wiener Kaffeehaus, wo der Anwalt ihm das Video für eine „siebenstellige Summe“ angeboten habe. Obwohl Pelinka abgewunken habe, informierte dieser daraufhin den damaligen SPÖ-Chef Christian Kern und später auch SPÖ-Politiker Thomas Drozda über das Angebot. Danach habe er von den beiden nichts mehr über das Video gehört.
Vetter erhielt das Angebot 2017, während der Kampagne für die Nationalratswahl. Den Anwalt kenne er aus Volksschulzeiten. Nach einer zufälligen Begegnung im Sommer 2017 haben die beiden ein Treffen vereinbart, wo ihm das Video schließlich angeboten wurde. Über einen Preis sei nicht gesprochen worden. Auch er habe diese Sache nicht weiter verfolgt.
Sandra Schieder und Erich Vogl, Kronen Zeitung
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