Krise überwunden

Boeing 737 Max darf in Europa wieder starten

Ausland
27.01.2021 15:58

Boeings Krisenjet 737 Max darf nach fast zwei Jahren Flugverbot auch in Europa wieder abheben. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA gab am Mittwoch grünes Licht. „Wir haben entschieden, dass die 737 Max sicher in den Dienst zurückkehren kann“, erklärte EASA-Chef Patrick Ky.

Die Boeing 737 Max war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Als Hauptursache der Unglücke galt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm. Boeing hatte die Probleme eigentlich bereits nach dem ersten Absturz beheben wollen. Doch es traten weitere Mängel auf, sodass es bis zur Neuzulassung in den USA rund 20 Monate dauerte.

Verbesserungen für Neustart nötig
Voraussetzung für den Neustart in Europa waren technische Verbesserungen an Hard- und Software sowie zusätzliche Trainings für die Piloten. Nach Ansicht der EASA erfüllen die geplanten Verbesserungen die Anforderungen an die Flugsicherheit. Die Behörde kündigte gleichzeitig an, den Betrieb der Maschinen eng zu überwachen. Boeing habe die weitere Zusammenarbeit zugesichert, um noch höhere Sicherheitslevel zu erreichen.

In Boeings Heimatland USA, in Brasilien und in Kanada ist die 737 Max bereits wieder zugelassen. Die seit 1967 gebaute und immer wieder veränderte 737 ist mit mehr als 10.000 Exemplaren der meistverkaufte Passagierjet der Welt.

Eine geparkte Boeing 737 Max (Bild: AP)
Eine geparkte Boeing 737 Max

Wichtigen Meilenstein erreicht
„Wir haben auf einem langen Weg einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagte EASA-Chef Patrick Ky. Die EU-Behörde hatte bei Teilen des Verfahrens mit ihrem US-Pendant FAA kooperiert, wollte aber nach den Abstürzen auf eigener Wissensgrundlage eine unabhängige Entscheidung treffen.

Denn die FAA war infolge der Untersuchungen selbst stark in die Kritik geraten. Regulierer sollen bei der ursprünglichen Zertifizierung des Jets die Augen zugedrückt und sich von Boeing an der Nase herumführen haben lassen. Heikle Interna ließen die FAA in schlechtem Licht erscheinen.

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