Kein Verständnis

Skilehrer-Cluster: Wut in Flachau ist riesengroß

Salzburg
28.01.2021 08:00

„Krone“-Lokalaugenschein im Salzburger Ski-Mekka Flachau zeigt, dass die Einheimischen kein Verständnis für Skilehrerkurse in Pandemie-Zeiten haben.

Kaum Verkehr, kaum Fußgänger im Ortszentrum, kaum Kunden im Supermarkt und nur wenige Gäste auf den paar geöffneten Skipisten – dafür 76 Corona-Fälle wegen eines Skilehrerkurses mit mindestens 152 Teilnehmer aus halb Europa. Briten, Dänen, Niederländer und Deutsche waren unter den positiv Getesten. So präsentiert sich derzeit das Ski-Mekka Flachau – trist.

„Skilehrerkurs, der mehr einem Skiurlaub gleicht“
Die Einheimischen sind wütend, wie der „Krone“-Lokaugenschein zeigt. „Wir halten uns an alle Maßnahmen, haben eigentlich keine Corona-Fälle mehr - und dann findet ein Skilehrerkurs statt, der mehr einem Skiurlaub gleicht“, so ein Flachauer, der aber lieber anonym bleiben möchte. Ein andere fügt hinzu: „Da fahren teilweise unsere Vierjährigen besser Ski.“ Er glaubt nicht, dass tatsächlich die Ausbildung im Vordergrund gestanden ist – der Grundtenor im Ort.

Teilnehmer sind schon länger in Salzburg
Bereits im Dezember sollen viele der Teilnehmer Erfahrungen auf den Pongauer Hängen gemacht haben. „Es war auch klar, dass sich die jungen Menschen am Abend zusammensetzen.“ Die Pongauerin Julia Schiefer teilte diese Beobachtungen und findet, dass man verschärft kontrollieren hätte müssen. Für sie ist die Ausbildung zwar okay, aber nur wenn die Vorschriften auch eingehalten werden. Für Dominik Moser, er arbeitet im Umami-Streetfood-Laden im Zentrum, hätte der Kurs gar nicht stattfinden sollen. Dieser hätte heuer wegen der Pandemie verschoben werden können. Es werden ja keine Skilehrer in größerer Zahl benötigt.

Nicht nur Einheimische auf Pisten unterwegs
Ein Blick auf den Parkplatz bei den Skipisten zeigt: Es ziehen nicht nur Einheimische ihre Schwünge. Viele Autos mit ausländischen Kennzeichen stehen schneefrei neben jenen Kfz von Salzburgern und Oberösterreichern. Ob es sich dabei um Saisonarbeiter handelt, die derzeit mangels Arbeit ihre Freizeit genießen, ist nicht bekannt. Nur unweit von den Pisten befinden sich die 152 Kursteilnehmer derzeit in drei Gästehäusern in Quarantäne. Einige von ihnen genossen an diesem schönen Mittwoch die Wintersonne auf den Balkonen, kommunizierten über Stockwerke hinweg. Die meisten von ihnen trugen dabei auch eine Maske. 

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