1,24% Corona-positiv
Slowakei: Drei Mio. Menschen kamen zum Massentest
Die Slowakei hat erneut einen großen Teil der über zehn Jahre alten Bevölkerung einem Corona-Massentest unterzogen. Wie Ministerpräsident Igor Matovic am Mittwoch bilanzierte, nahmen 2,95 Millionen der insgesamt 5,5 Millionen Einwohner an den Antigen-Schnelltests teil. Von den Testergebnissen seien 1,24 Prozent positiv gewesen.
Die innerhalb von neun Tagen vom 18. bis 26. Jänner im ganzen Land durchgeführten Testungen waren zwar formell freiwillig. Wer aber kein negatives Testergebnis vorweisen kann, darf bis 7. Februar nicht einmal mehr arbeiten gehen. Sogar für Spaziergänge in der Natur ist ein negativer Test nachzuweisen. Die Polizei hatte schon im Voraus strenge Kontrollen ab Mittwoch angekündigt.
Kosten-Nutzen-Streit
Matovic rechtfertigte die Massentests vor Journalisten als einzige objektive Möglichkeit, die reale Verbreitung der Pandemie festzustellen. Der Städte- und Gemeindeverband kritisierte hingegen, den Kommunen sei ohne angemessene Entschädigung die Hauptlast der Organisation aufgebürdet worden. Vor weiteren Massentests sollten erst Experten befragt werden, ob der enorme Aufwand an personellen und materiellen Ressourcen nicht zu groß sei im Vergleich zum tatsächlichen Nutzen.
Davor hatten bereits die Ärztekammer und andere Gesundheitsorganisationen kritisiert, durch landesweite Tests an großteils gesunden Menschen würden Kapazitäten des kurz vor dem Kollaps stehenden Gesundheitssystems ineffizient eingesetzt. Besser wäre es, nur Risikogruppen und Hotspots zu testen, sich dafür aber stärker auf die Vorbereitung von Corona-Impfungen zu konzentrieren.
Bereits großer Test im Oktober/November 2020
Die Slowakei hatte schon im Oktober/November 2020 mit Massentests für internationales Aufsehen gesorgt. Während Österreich und andere Länder dieses Experiment nachahmten, war es in der Slowakei selbst stets umstritten.
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