Zum Jahresanfang 2019 lebten laut Statistik Austria 366.843 Personen mit einer Krebsdiagnose in Österreich. Die Zahl der Neuerkrankungsfälle lag im Jahr 2018 bei 42.219. Bei etwa der Hälfte aller 2018 diagnostizierten Fälle waren Brust, Prostata, Darm oder Lunge betroffen. „Vor Corona waren Krebserkrankungen für jeden vierten Todesfall in Österreich verantwortlich“, berichtete Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Auch 2019 war Krebs die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Corona-Jahr 2020 liegen noch keine vollständigen Daten zu den Todesursachen vor.
„Im Jahr 2018 verstarben 20.431 Menschen daran, davon 9373 Frauen und 11.058 Männer. Die häufigsten Todesursachen aufgrund einer Krebserkrankung waren Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen“, hielt Statistik-Austria-Chef Thomas in einer Aussendung fest. 2018 erhielten in Österreich 19.519 Frauen und 22.700 Männer eine Krebsdiagnose. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen (mehr als 5500 Fälle) und bösartige Tumore der Prostata bei Männern (mehr als 6000 Fälle).
Tumore in Brust und Prostata am häufigsten
Auf Brustkrebs entfielen 2018 rund 29 Prozent der Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 17 Prozent aller Krebssterbefälle. Damit war Brustkrebs bei Frauen auch die häufigste krebsbedingte Todesursache. Prostatakrebs machte etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller 2018 neu diagnostizierten bösartigen Neubildungen bei Männern aus und war 2018 für etwa jeden neunten Krebstodesfall (elf Prozent) bei Männern verantwortlich.
Vor allem Männer sterben an Lungenkrebs
Lungenkrebs stand 2018 mit 2060 Fällen (elf Prozent) bei Frauen und 2925 Fällen (13 Prozent) bei Männern jeweils an zweiter Stelle der Krebsneuerkrankungen. Mit etwa jedem fünften Krebssterbefall nahm Lungenkrebs bei Männern den ersten Rang unter den krebsbedingten Todesursachen ein (22 Prozent), bei Frauen stand er nach Brustkrebs an zweiter Stelle (17 Prozent). Sowohl das Erkrankungs- als auch das Sterberisiko an Lungenkrebs nahmen in den vergangenen Jahren bei Frauen stark zu. Die dritthäufigste Lokalisation bei Neuerkrankungen 2018 war Dickdarmkrebs. Er war für rund zehn Prozent der Krebssterbefälle verantwortlich. Das Risiko einer Darmkrebserkrankung ist für Frauen deutlich geringer als für Männer und sank in den vergangenen Jahren für Frauen und Männer gleichermaßen.
Vier Prozent der Bevölkerung an Krebs erkrankt
Im Zeitraum von 1983 bis 2018 wurden im österreichischen Krebsregister rund 1,3 Millionen Krebsneuerkrankungen bei rund 1,2 Millionen Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich verzeichnet. Von diesen Personen lebten zum Jahresende 2018 noch 366.843, davon 191.871 Frauen und 174.972 Männer. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung machten an Krebs erkrankte Personen vier Prozent aus.
Je älter, desto wahrscheinlicher eine Krebserkrankung
Die Anzahl der mit Krebs lebenden Personen steigt seit Jahren kontinuierlich an, 2008 waren es um knapp 86.000 weniger als 2018. In diesen zehn Jahren stieg die sogenannten Krebsprävalenz um 31 Prozent. Das ist vor allem dadurch bedingt, dass es durch die steigende Lebenserwartung immer mehr ältere Menschen gibt und die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, mit steigendem Lebensalter zunimmt, erklärte die Statistik Austria.
Auch verstärktes Screening sowie verbesserte Diagnosemethoden tragen dazu bei, Krebserkrankungen vermehrt und frühzeitiger zu erkennen und erhöhen somit die Zahl der registrierten Neuerkrankungen. Errungenschaften der Medizin bewirken, dass sich auch die Überlebenswahrscheinlichkeiten im Falle von Krebserkrankungen erhöhen. Dadurch steigt auch die Zahl der mit Krebs lebenden Personen.
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