Die Rolle seines Lebens trägt Elijah Wood an der Hüfte. Das Tattoo in elbischer Sprache bedeutet „Neun“ - in Anspielung auf die neun Gefährten in der spektakulären „Herr der Ringe“-Verfilmung, bei der er ab 2001 die Hauptrolle des Hobbits Frodo spielte. Die anderen Darsteller haben das gleiche Mal auf der Haut. Kaum ein Darsteller ist so eng mit seiner Figur verbunden wie Elijah mit Frodo - die Rolle prägte ihn so sehr wie er sie. Am Donnerstag wurde er 40.
Geboren wurde der mit 1,68 Meter eher kleine Wood 1981 im Ort Cedar Rapids im US-Bundesstaat Iowa, doch er zog mit seiner Familie schon in frühen Jahren nach Los Angeles, um seine Karriere als Kinderstar voranzutreiben. Sein Kinodebüt feierte er 1989 mit einem Kurzauftritt in „Zurück in die Zukunft II“.
Keine Exzesse
Es folgten kleinere Rollen zum Beispiel in „Internal Affairs“ mit Richard Gere und eine Hauptrolle in der Disney-Produktion „Die Abenteuer von Huck Finn“ und später auch beim Tierfilm „Flipper“. In „Das Zweite Gesicht“ stand Wood zusammen mit „Kevin - Allein zu Haus“-Star Macaulay Culkin vor der Kamera.
Im Gegensatz zu vielen anderen minderjährigen Stars aber hob - und stürzte - Elijah Wood niemals ab, kam niemals mit Drogenproblemen oder Gewaltexzessen in die Schlagzeilen. Grund dafür sei seine Mutter, erklärte Wood einst bei der „Late Show“ mit Comedian Stephen Colbert. „Sie war besessen davon, mich auf dem Boden zu halten. Sie hat Demut in mich hineingebohrt“.
Nettester Typ Hollywoods
Das brachte Wood den Ruf ein, einer der nettesten Typen in Hollywood zu sein. Und dürfte neben Woods schauspielerischen Leistungen zumindest ein kleiner Grund für die (bisher) größte Rolle seines Lebens sein. Die des lockenköpfigen Hobbits Frodo Beutlin passte perfekt auf Wood, der in dem Film den „einen Ring“ ins Feindesland nach Mordor tragen muss.
Wer an Frodo denkt, denkt meistens an Elijah - auch wenn er nach „Herr der Ringe“ noch zahlreiche andere Filme wie „Grand Piano“ drehte. Für den schmächtigen „Halbling“ aus Mittelerde war Wood richtig gebaut. Mit dem Ausdruck seiner großen und im Film unnatürlich blauen Augen brachte er die Bürde Frodos auf den Punkt. Er verband den Schmerz und die Entbehrung mit der Unerschütterlichkeit des kleines Hobbits, der eine riesige - eigentlich zu riesige - Aufgabe schultert.
Gelassenheit
Gelassenheit ist eine der Eigenschaften, die Wood im echten Leben ausmacht: Als sich „Herr der Ringe“-Kollege Dominic Monaghan (der Hobbit Merry) in einem Telefon-Interview einmal als deutscher Reporter ausgab und Wood mit allerhand dummen und anmaßenden Fragen auf die Schippe nahm, war aus dem Filmstar nur ein ungläubiges Lachen herauszubekommen - kein Wutanfall, keine Genervtheit, keine Arroganz.
Dass Wood sein Hobbit-Film-Ego wohl niemals ganz loswerden wird, zeigt sich immer wieder. So gründete er zusammen mit seinem Freund Zach Cowie das DJ-Duo „Wooden Wisdom“ - der Name setzte sich aber nicht bei allen Fans durch: Der amerikanische Late-Night-Talker Seth Meyers griff die Gerüchte im Internet auf, sein DJ-Name sei „DJ Frodo“. „So falsch“ und „verrückt“, antwortete Wood. Wer auf eine Party zu „DJ Frodo“ gehen würde, hätte wohl zu viele Pilze aus Mittelerde gegessen.
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