„Offene Gespräche“
EU wartet weiter auf Lösung von AstraZeneca
Der Pharmakonzern AstraZeneca hat der EU-Kommission noch keine Lösung präsentiert, wie die Lieferengpässe bei seinem Corona-Impfstoff beseitigt werden könnten. Es sei an dem Unternehmen, Vorschläge dazu zu machen, wie es die Verpflichtungen aus seinem Liefervertrag erfüllen wolle, sagte ein Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel. Einen Termin für weitere Gespräche mit dem Unternehmen, dessen Impfstoff am Freitag in der EU zugelassen werden könnte, gebe es noch nicht.
AstraZeneca hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, wegen Produktionsproblemen in einem Werk in Belgien vorerst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Nach Angaben aus EU-Kreisen würden deshalb im ersten Quartal 75 Prozent weniger Dosen geliefert als vereinbart. Brüssel kritisiert, dass die Lieferungen an Länder außerhalb der EU wie Großbritannien nicht eingeschränkt werden.
EU will „notfalls“ Impfstoff aus Großbritannien
Der Pharmakonzern hatte am Mittwochabend zum dritten Mal in dieser Woche mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten Gespräche über die Lieferprobleme geführt. Der Kommissionssprecher bekräftigte, dass die EU erwarte, dass notfalls auch Impfstoff aus Werken in Großbritannien an sie geliefert werde.
Vertrag mit AstraZeneca sol veröffentlicht werden
In dem Streit soll nun der Vertrag der EU-Kommission mit AstraZeneca rasch in redigierter Form veröffentlicht werden. Dem habe das Unternehmen grundsätzlich zugestimmt, bestätigten Kommissionskreise am Donnerstag in Brüssel. Es werde nun besprochen, welche Teile aus Gründen der Vertraulichkeit geschwärzt würden.
Vonseiten von AstraZeneca sprach man am Donnerstag von einem „konstruktiven und offenen Gespräch“. AstraZeneca versuche einen Weg für die Auslieferung des Impfstoffs in den kommenden Monaten zu finden. Die Kommission trieb unterdessen die Pläne voran, einen „Transparenzmechanismus“ zu schaffen, um über Exporte von Impfstoff aus der EU in Drittstaaten informiert zu werden.
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