Lidl mit im Öko-Boot

Pfandsystem: Automat schluckt Plastik und Dosen

Österreich
29.01.2021 06:00
Mit einem neuartigen Automaten, der Plastikflaschen und Dosen verschluckt, bricht Lidl jetzt eine Lanze für Pfand auf PET-Gebinde. Für Umweltministerin Leonore Gewessler, die bekanntlich für das Rückgabesystem kämpft, eine willkommene Schützenhilfe. Denn alle anderen Lebensmittelhändler (Spar, Rewe, Hofer) halten mit ebenfalls guten Argumenten dagegen.

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kunden ein Pfand auf Plastik annehmen würden. Das sehen wir auch am Beispiel Deutschlands, wo es bereits ein funktionierendes Einwegpfand-System gibt“, versichert Lidl-Chef Alessandro Wolf, mit seinen 35 Jahren junger Shootingstar der heimischen Supermarktszene.

„Es geht so einfach“
Mit Ökoministerin Gewessler schritt er am Donnerstagvormittag in einer Lidl-Filiale in Wien-Meidling zur Tat. Der neuartige Prototyp-Pfandautomat tat, wofür er konstruiert wurde – nämlich Plastik und Metall zu verschlucken. „Es geht so einfach“, geriet Gewessler ins Schwärmen. Einmal mehr bekräftigte sie, dass „der Kampf gegen Plastik immer wichtiger wird“.

 Hintergrund: Alle EU-Staaten müssen wegen der „Single Use Plastic“-Richtlinie künftig 90 Prozent der PET-Flaschen getrennt sammeln. Derzeit erreicht Österreich eine Quote von 70 Prozent. Global 2000 und Greenpeace sind überzeugt, dass die Vorgaben nur mit belohnter Rückgabe zu erreichen sind.

„Wollen freiwilligen Ausbau von Mehrweg forcieren“
Der neue Spar-Vorstand Markus Kaser sieht das ganz anders: „Wir sind Öko-Vorreiter und haben ja auch die Glasflasche wiederbelebt. Daher wollen wir den freiwilligen Ausbau von Mehrweg forcieren. Für alle anderen Verpackungen gilt es, das bestehende gute Sammelsystem weiter auszubauen, anstatt ein kostspieliges Pfandmodell einzuführen. Dieses würde Getränke für Konsumenten verteuern.“

Mark Perry und Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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