"Imame brauchen eine an Österreich orientierte Ausbildung, sonst können sie ihren Aufgaben nicht entsprechen", so Aslan. Es gehe auch darum, unsachliche Informationen über europäische Gesellschaften zu versachlichen. "Aus dem Zentrum der Gesellschaft kann man den Diskurs beeinflussen", betonte Aslan. Der Lehrgang sei deshalb auch ein "wichtiger Beitrag zum innerislamischen Diskurs" gewesen, ohne solchen könne man den Islam nicht europäisieren.
Die Absolventen - ein Drittel davon weiblich - mussten berufsbegleitend die Module "Gemeindepädagogik", "Islam in Europa", "Sozialpädagogik", "Recht, Politik, Bildung in Österreich" und "Muslime in Österreich" sowie ein Pflichtpraktikum absolvieren und außerdem eine Abschlussarbeit verfassen. Im laufenden Studienjahr findet ein weiterer Lehrgang statt, zu dem auch Teilnehmer aus Vorarlberg und Salzburg angemeldet sind.
"Fördern den Sprachbedarf"
Neben dem Lehrgang laufen auch vom Integrationsfonds organisierte Sprachkurse. "Vielen Imamen fehlen die für den Lehrgang nötigen Sprachkenntnisse - deshalb fördern wir zunächst den Sprachbedarf", so Aslan. Von den Lehrgangsabsolventen erwartet er sich, dass diese ihre Aufgaben in ihren Gemeinden besser wahrnehmen können. Auf der anderen Seite wünscht er sich aber auch, dass den Absolventen bessere Rechtssicherheit eingeräumt wird und ihre Leistungen geschätzt werden.
"Derzeit arbeiten viele unter schwierigsten rechtlichen oder finanziellen Umständen", meinte Aslan. Gebraucht würden sie etwa als Berater in Vollzugsanstalten, als Schulsozialarbeiter oder in Krankenhäusern bzw. in Stadtteilen mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil. "Aber diese Art der Arbeit kann man nicht kostenlos absolvieren - die Absolventen sollen auch beschäftigt werden, etwa Teilzeit."
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