Arbeit im Homeoffice bleibt weiterhin freiwillige Vereinbarungssache. „Weder kann der Arbeitnehmer noch der Dienstgeber das alleine Entscheiden“, erklärt Wolfgang Katzian, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, mit Raphaela Scharf im krone.tv-Talk. Was die Arbeitsmittel betrifft, habe man aber klar definiert, „dass der Dienstgeber verpflichtet ist, wenn der die Mitarbeiter ins Homeoffice schickt, die digitalen Arbeitsmittel (Laptop, Handy, Drucker und auch die Datenverbindung) zur Verfügung zu stellen.“
Wenn vereinbart ist, dass der Dienstnehmer seine privaten Sachen verwendet, dann ist der Dienstgeber verpflichtet eine Abgeltung zu leisten. „Das ist keine Kann-Bestimmung, das ist eine Muss-Bestimmung“, betont Katzian. Die Höhe der Abgeltung müsse man hierzu allerdings vereinbaren. „Das wird sehr unterschiedlich sein von Betrieb zu Betrieb und von der Anzahl, wie oft man Homeoffice hat.“
Wolfgang Katzian, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes im Gespräch mit Moderatorin Raphaela Scharf.
(Bild: krone.tv)
„Schriftliche Vereinbarung muss vorliegen“ Den Inhalt der politischen Vereinbarung könne man laut Katzian so zusammenfassen. „Erstens: Es basiert auf Freiwilligkeit und es muss vereinbart werden.“ Hierzu müsse auch eine schriftliche Vereinbarung vorliegen, diese Vereinbarung brauche man dann später, wenn man steuerlich etwas einreichen will. Das zweite sei eine Betriebsvereinbarung. Katzian: „Hier wird der Tatbestand um den Begriff des Homeoffice erweitert. Wir haben alle Spielregeln des Arbeitsrechtes, auch für das Homeoffice definiert, das heißt das Arbeitszeitgesetz, Arbeitsruhegesetz und das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz gilt für das Homeoffice.“
(Bild: Urupong/stock.adobe.com)
Generell sei es wichtig, dass man die Regeln nun definiert hat: „Praktisch überfallsartig, über Nacht, mussten sehr, sehr viele Menschen in Homeoffice“, so Wolfgang Katzian. In dieser Phase habe es sehr viele, schnell gestrickte Modelle gegeben, die auf der betrieblichen Ebene stattgefunden haben. „Und weil das so war haben wir gesagt, wir brauchen Spielregeln für das Homeoffice. Weil klar ist auch, durch die Veränderungen in der Arbeitswelt, wird es auch weiterhin Homeoffice geben.“
Das ganze Interview mit Wolfgang Katzian sehen Sie im Video oben.
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