Eine Familie aus Rumänien soll einen parkinsonkranken Grazer Pensionisten (66) über Wochen bei sich zu Hause einquartiert und ihn um Tausende Euro erleichtert haben. Ein Mann, seine Lebensgefährtin und seine Mutter wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt (nicht rechtskräftig).
„Ich habe selten einen Akt mit derart viel krimineller Energie und skrupellosem Vorgehen gesehen“, sagt Staatsanwältin Nina Ollinger am Freitag am Landesgericht in Graz. Und das soll passiert sein: Mutter (48) und Schwiegertochter (24) – beide vorbestraft – hätten den psychisch und körperlich kranken Grazer am Bahnhof aufgegabelt, überredet, bei ihm putzen zu dürfen – und dann mit seiner Bankomatkarte Tausende Euro abgehoben.
Im Sommer 2020 war der Grazer Pensionist wochenlang in deren Wohnung. Das Geld soll der Sohn (27) übrigens in Würfelspiele und einen BMW investiert haben. Eine Anzeige einer Haushälterin und die Ermittlungen des Landeskriminalamts setzten dem Spuk schließlich ein Ende.
„Er hat mich geliebt“
Die Angeklagten meinen, nicht schuldig zu sein: Alles sei freiwillig gewesen. „Wieso sollte Ihnen jemand so viel Geld geben?“, fragt Richter Andreas Rom. „Er hat mich geliebt“, antwortet die 48-jährige Mutter.
Freiheitsentzug war es nicht, aber wegen „Verschaffung unbarer Zahlungsmitteln und krimineller Vereinigung“ müssen alle drei für 3,5 Jahre ins Gefängnis. Nicht rechtskräftig!
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