Unerfreuliche Neuigkeiten gibt es für den Betreiber jenes Pflegeheims in St. Lorenzen im Mürztal in der Steiermark, zu dem Anfang Dezember das Bundesheer ausrücken musste - weil die Corona-Situation im Heim eskalierte, zu viele Bewohner und Mitarbeiter erkrankt waren. Wie nun bekannt wurde, sind seit Anfang Dezember 2020 18 Bewohner nach einer Covid-Erkrankung verstorben. Die Staatsanwaltschaft Leoben hat nicht nur die Obduktion aller Leichen angeordnet, sondern auch die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung ausgeweitet.
Diese dramatischen Bilder bleiben in Erinnerung: Anfang Dezember rückte das Bundesheer zum Pflegeheim Tannenhof in St. Lorenzen im Mürztal aus. Die Situation war außer Kontrolle geraten, zahlreiche Bewohner und 30 Mitarbeiter an Corona erkrankt. Die Staatsanwaltschaft Leoben nahm danach die Ermittlungen wegen Vernachlässigung von Personen und der Gefährdung von Personen mit übertragbaren Krankheiten auf.
Ermittlungen nun auch wegen fahrlässiger Körperverletzung
Wie die „Krone“ erfahren hat, wurden die Ermittlungen gegen den Heimbetreiber, den Arbeiter Samariterbund, nun sogar auf „fahrlässige Körperverletzung“ ausgeweitet, wie Andreas Riedler, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben, bestätigt – da eben auch zahlreiche Mitarbeiter erkrankten.
18 Obduktionen angeordnet
Dem nicht genug, wurden 18 Obduktionen angeordnet. Denn seit Ermittlungsbeginn im Dezember 2020 sind 18 Heimbewohner an oder mit Corona verstorben – von insgesamt 42 Infizierten. Auch der Mandant von Anwalt Marc Simbürger, ein 91-jähriger Steirer, ist der Krankheit vor Kurzem erlegen. Und auch Simbürger stellt sich die Frage, ob das Heim alle Maßnahmen getroffen hat, Infektionen zu verhindern.
Zwei Gutachter – einer für Gesundheits- und Krankenpflege, ein weiterer für Hygiene und Mikrobiologie – wurden von der Staatsanwaltschaft zur Klärung dieser Fragen beauftragt.
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