Ob und wann der Schweizer, der vor fast zwei Jahren nach seinem Sturz in Kitzbühel lange im Koma gelegen war, wieder Weltcuprennen bestreitet, ist nach wie vor offen. Geht es nach Albrecht, der vergangene Woche schon die Abfahrtstrainings in Lake Louise mitgemacht hat, soll es schon am kommenden Sonntag im Riesentorlauf von Beaver Creek so weit sein.
"Der nächste Schritt ist der Weltcup. Ich könnte starten. Die Frage ist, ob es Sinn macht und ob sich die Trainer trauen", sagte Albrecht in Aspen. Seine Trainer bezeichnete er daher erneut als "Bremser". "Das motiviert nicht wirklich. Irgendwann müssen jetzt endlich Starts kommen, sonst wird es langweilig. Und es besteht die Gefahr, dass man den Fokus und die Lust verliert", erklärte Albrecht.
Coach Brunner bremst
Einer von Albrechts Trainern ist Sepp Brunner, aber auch der Österreicher steht auf der Bremse. "Einerseits geht es um die Wahrung des sogenannten Verletztenstatus. Auf der anderen Seite aber auch um die Gesundheit des Athleten, der vor nicht einmal zwei Jahren ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte", erklärte der Steirer. Gemeint ist damit wohl auch die unausgesprochene Angst vor einem neuerlichen schweren Sturz und die Verantwortung dafür. Im Herbst hatte Albrecht zudem nach einer Knieverletzung lange pausieren müssen.
"Aus meiner Sicht ist auch der kommende Winter für Dani daher nur eine Übergangssaison", machte Brunner klar, dass er kein allzu schnelles Vollzeit-Comeback Albrechts als sinnvoll erachtet. In puncto Abfahrt sowieso nicht. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass er diese Saison in einer Abfahrt startet. Ich bin ja froh, dass er so denkt und unbedingt fahren will. Aber er muss Geduld haben."
Kaum Verständnis für die Trainer
Albrecht zeigte dafür nur insofern Verständnis, da ihm bewusst sei, "dass es für alle Trainer, die meinen Unfall miterlebt haben, ziemlich krass war." Er selbst wisse aber von dem Ganzen ja nichts mehr. "Für mich wäre daher eine Rückkehr in der Abfahrt sogar fast einfacher, weil man da Trainings vorher hat." Aber selbst im Riesentorlauf würden es die Coaches wegen des Verletztenstatus unnötig kompliziert machen, monierte der Sportler.
Schon vor einem Jahr waren vor den US-Rennen Vermutungen aufgekommen, der Kombi-Weltmeister von 2007 könnte bald in den Weltcup zurückkehren. Dann bestritt der Schweizer aber kein einziges Saison-Rennen, besuchte im Sommer die Unfallstelle auf der Streif und nahm erst vergangene Woche in Lake Louise erstmals seit seinem fürchterlichen Abfahrtscrash am 22. Jänner 2009 wieder an einem Abfahrtstraining teil. Auf einen Rennstart verzichtete er dann aber.
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