Experten verschiedener Fachrichtungen aus Wien und Innsbruck erarbeiteten in einem Positionspapier detaillierte Empfehlungen an die Regierung zur Öffnung der Schulen und Kindergärten. Daraus geht klar hervor: Testen ist das A und O, bereits im Kindergarten mittels zweimal wöchentlichem Antigentest.
Erich Gornik (Physiker, TU Wien), Daniela Karall (Kinderärztin, Med Uni Innsbruck und Präsidentin der ÖGKJ), Peter Markowich (Mathematiker, Uni Wien), Norbert J. Mauser (Mathematiker, Uni Wien), Thomas Müller (Kinderarzt, Med Uni Innsbruck) und Hanns-Christoph Nägerl (Physiker, Uni Innsbruck) erarbeiteten gemeinsam die Empfehlungen.
Sie positionieren sich klar: „Ziel ist es, die Schulen zu öffnen. Besser Schule mit Maßnahmen als weiterhin geschlossene Schulen.“ Dasselbe gelte für Kindergärten und Kinderkrippen, die den ersten Punkt im Plan bilden:
Kindergärten/Krippen: Betreuer sollen verpflichtend kostenlos zur Verfügung gestellte FFP2-Masken tragen, für Kinder soll die Maskenpflicht nicht gelten. Antigentests sollen dreimal die Woche von Betreuern und zweimal die Woche von Kindern in Anspruch genommen werden, zusätzlich zu einem ständigen österreichweiten Monitoring mittels Gurgeltest. Bei einem positiven Fall soll die gesamte Gruppe für zehn Tage geschlossen werden.
Volksschulen: Für alle soll MNS-Pflicht herrschen, aber nur Lehrer müssen eine FFP2-Maske tragen. Die Empfehlung für regelmäßige Antigentests ist gleich wie bei den Kindergärten und Krippen. „Bei fehlender Zustimmung der Eltern zum Testen erfolgt Home-Schooling für deren Kinder, wobei regulärer Unterricht, soweit möglich, vollständig online übertragen wird“, heißt es.
Bei einem positiven Fall in der jeweiligen Klasse werde diese behördlich geschlossen und auf Online-Unterricht für zehn Tage umgestellt, dann soll wieder ein Wechsel in den Präsenzunterricht erfolgen. Nach jeder Stunde soll für 15 Minuten durchgelüftet werden, auch sollen sich die Kinder in den Pausen nicht vermischen, also immer in derselben Klasse bleiben.
Unter- und Oberstufe: Für die Unterstufe gelten dieselben Empfehlungen wie für die Volksschule, nur dass auch die Kinder dreimal wöchentlich getestet werden sollen. Selbes gilt für die Oberstufen, nur sollen dort auch die Schüler verpflichtend FFP2-Masken tragen. Wenn Abstandhalten aus räumlichen und Mobilitätsgründen nicht möglich ist, sollen die Klassen „ausgedünnt“ und im Schichtbetrieb unterrichtet werden.
Universität und Fachhochschulen: Hier sollte der Betrieb wie bisher weitergeführt werden. „Damit wird gewährleistet, dass der Effekt der Schulöffnungen nicht durch die gleichzeitige Öffnung der Universitäten einem Bias unterliegt“, so die Experten.
„Selbstverständlich müssen die Risiken im Umfeld der Schule und am Schulweg minimiert werden, also keine dicht belegten Schulbusse bzw. öffentlichen Transportmittel“, betonen die Verfasser. Sollten sich Cluster bilden oder die Zahl der Neuinfektionen in den jüngeren Altersgruppen signifikant ansteigen, sei eine sofortige Re-Evaluierung notwendig.
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