Streit um Lockdown

Über drei Millionen Israelis sind bereits geimpft

(Bild: Associated Press)

Sechs Wochen nach Beginn der Impfkampagne in Israel haben rund drei Millionen Menschen (Österreich: 183.628 Personen) die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist etwa ein Drittel der Bevölkerung. Über 1,7 Millionen Israelis seien bereits zweimal geimpft worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Infektionszahlen bleiben aber hoch.

Laut Zahlen des Statistikportals „Our World in Data“ liegt Israel damit bei der Impfrate im weltweiten Vergleich ganz vorn und übertrifft auch bei der Zahl der täglichen Impfungen alle anderen Länder. Die jüngsten Zahlen:

Infektionszahlen immer noch hoch
Gleichzeitig blieben die Infektionszahlen in dem kleinen Mittelmeerland hoch. Nach Angaben der israelischen Zeitung „Haaretz“ wurden am Samstag 4877 Personen als infiziert gemeldet, am Tag davor waren es 5096. Sonntagmittag stand der Zähler bei rund 2600 Infizierten. Insgesamt sind in Israel seit Beginn der Pandemie rund 641.000 Personen an Covid-19 erkrankt. 4768 sind bislang gestorben, die Rate der positiven Tests liegt bei derzeit zehn Prozent.

Etwas mehr Einwohner als Österreich
Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, etwas mehr als Österreich. Die Infektionszahlen in Israel sind insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und den arabischen Bevölkerungsteilen hoch. Seit drei Wochen gilt in dem Land ein Lockdown, gegen den es allerdings immer wieder Verstöße gibt.

Ultraorthodoxe Juden protestierten in Israel gegen die Corona-Beschränkungen.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Wegen eines Streits zwischen dem rechtskonservativen Likud des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu sowie dem Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz könnten die Maßnahmen aufgehoben werden. Gantz fordert eine Verschärfung der Strafen für Regelverstöße als Bedingung für eine Verlängerung.

Gesundheitssystem für Verlängerung
Das Gesundheitsministerium dringt angesichts der hohen Infektionszahlen auf eine Verlängerung der Maßnahmen, die in der Nacht zum Montag auslaufen. Auch die Schließungen des internationalen Flughafens Ben Gurion und der Landesgrenzen sind nur bis Ende Jänner terminiert. Am Sonntag wird mit einer Entscheidung über das weitere Vorgehen gerechnet.