Bis 2018 saß Rudolf M. (60) wegen sexueller Vergehen an Minderjährigen seine Haftstrafe in Wien und Niederösterreich ab. Er zog nach Langenzersdorf - wenige Meter neben Kindergärten und Schulen. Um sich kurz nach seinem 60. Geburtstag mit einem großen Knall das Leben zu nehmen.
§ 206 StGB: Schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen. Es ist keine Lappalie, wegen der Rudolf M. für Jahre die Welt nur hinter vergitterten Fenstern betrachten konnte. Die sexuellen Vergehen, die er mutmaßlich an Kindern oder Jugendlichen beging, gipfelten in seiner Verurteilung. Von 2012 bis einschließlich 2018 saß M. laut „Krone“-Informationen in Haftanstalten in Wien und Niederösterreich ein, um seine Strafe zu verbüßen.
Eigenbrötler, Einsiedler, einsam
2018 atmete er erstmals wieder den Duft der Freiheit – doch der dürfte ihm nicht allzu gut bekommen sein. Nachbarn und Bekannte beschreiben ihn als Eigenbrötler, Einsiedler. Einsam und zurückgezogen lebte er in der Langenzersdorfer Schulstraße – nur unweit von Kindergärten und Schulen.
Gashahn aufgeschraubt
Bis M. offenbar nicht mehr leben wollte. In den Stunden zum 29. Jänner hin schraubte der frischgebackene 60-Jährige den Gashahn auf. Ob er sich noch eine letzte Zigarette genehmigte oder das explosive Gemisch direkt entzündete, wird sich nie klären lassen. Neben seinem Stockwerk explodierten noch weitere zwei, die Trümmer flogen 100 Meter weit. M. ist tot; seine Nachbarn überlebten den Anschlag nur mit Glück.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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