Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca ist zwar von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA voll zugelassen für Menschen ab 18 Jahren, das Nationale Impfgremium hat jetzt aber empfohlen, das britische Vakzin nur für Unter-65-Jährige zu verwenden. Für die Gruppe der 18- bis 64-Jährigen „liegen genügend gute Daten zur Sicherheit und Effektivität vor, um den Impfstoff als gut wirksam gegen symptomatische Infektion und schwere Erkrankungsfälle“ für diese Altersgruppe zu empfehlen, heißt es seitens des Impfgremiums.
Zwar gehen die Experten des Gremiums von einer ähnlichen Wirksamkeit und Verträglichkeit auch bei älteren Menschen aus, allerdings sei aufgrund der „kleinen Gruppengröße und der niedrigen Zahl aufgetretener Erkrankungsfälle“ für diese Altersgruppe derzeit „keine sichere Aussage“ möglich. Nach Vorliegen weiterer Studien, die im Februar erfolgen sollen, werde wohl eine uneingeschränkte Empfehlung möglich sein, stellte das Impfgremium der Bewertung fest, die Insidern zufolge einstimmig gefallen war. Für Senioren und Hochrisikopatienten wird weiterhin ein mRNA-Impfstoff wie jener von Biontech/Pfizer empfohlen.
Dabei betonte das Gremium, dass der Impfstoff auch für Senioren unbedenklich sei: „Bei logistischen Problemen in der Impfanwendung mit den mRNA-Impfstoffen spricht nichts gegen eine Anwendung des AstraZeneca-Impfstoffs bei Personen 65+“, hieß es nach den Beratungen.
Kurz: „Können nun sehr rasch mit drittem Impfstoff starten“
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigten sich in einer Reaktion am Sonntagabend über die „klaren Vorgaben“ bezüglich des Impfstoffs von AstraZeneca zufrieden. „Wir können nun sehr rasch - möglichst ab dem 7. Februar - mit dem dritten zugelassenen Impfstoff in Österreich starten. Morgen wird die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums mit den Landeshauptleuten diskutiert und der österreichische Impfplan an die neuen Rahmenbedingungen abgestimmt. Dieser wird noch in der ersten Wochenhälfte beschlossen und veröffentlicht“, teilten die beiden mit.
Bedenken gegen den AstraZeneca-Impfstoff hatten bereits zuvor der Pensionistenverband (SPÖ) und der Seniorenbund (ÖVP) geäußert: „Es gibt keine belastbaren Daten bezüglich Wirkung und Verträglichkeit des AstraZeneca-Impfstoffs für Personen ab 65 Jahren“, hielt PVÖ-Präsident Peter Kostelka fest. Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec will die Ergebnisse einer großen US-Studie von AstraZeneca abwarten.
krone.at/Kronen Zeitung
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