Smartes Sexspielzeug

„Ich geriet in Panik“: Hacker sperrten Penis ein

Web
01.02.2021 13:02

Eine schwerwiegende Sicherheitslücke in einem smarten Sexspielzeug ist einem US-Amerikaner zum Verhängnis geworden. Hacker hatten sein bestes Stück in einem Keuschheitskäfig eingesperrt, forderten Lösegeld für die Freilassung. Am Ende führte diese nur über den Griff zum Bolzenschneider.

Sicherheitsforscher hatten bereits im vergangenen Oktober vor einer schwerwiegenden Sicherheitslücke im Keuschheitsschloss „Cell Mate“ des chinesischen Herstellers Qiui gewarnt, die es Angreifern ohne großen Aufwand ermöglichen würde, die Kontrolle über das smarte Sex-Toy zu übernehmen. Dieses erlaubt es Mann, sein Genital darin einzusperren und erst wieder freizugeben, wenn dazu via Bluetooth der entsprechende Befehl erfolgt. Auch Sam Summers glaubte daher zunächst an einen „Fernzugriff“ seiner Partnerin, als er, sein bestes Stück hinter Gittern, über die App die Nachricht erhielt, dass jemand die Kontrolle über den „Cell Mate“ übernommen habe und rund 1000 Dollar in Bitcoin für die Freilassung forderte, wie er dem US-Magazin „Motherboard“ schildert.

Angreifer forderten weiteres Lösegeld
Als die Freundin ihm via Telefon jedoch versicherte, dass sie mit der Sache nichts zu tun habe, sei ihm klar geworden, dass er gehackt worden war. „Ich fing an, ein bisschen auszuflippen. Ich geriet in Panik“, so Summers. Denn eine Möglichkeit, das smarte Sex-Toy manuell zu entriegeln, gibt es nicht. Schon die IT-Experten von Pen Test Partners hatten daher im Vorjahr gewarnt, dass der Weg in die Freiheit im Notfall nur über die Feuerwehr oder die Notaufnahme führe. Summers versuchte dem Bericht nach jedoch zunächst, sich freizukaufen und überwies die geforderte Summe. Doch die Angreifer gaben sich damit nicht zufrieden und verlangten mehr. „Da fühlte ich mich verdammt dumm und wütend“, sagte Summers zu „Motherboard“.

„Es war sehr beängstigend“
Zusammen mit seiner Partnerin habe er anschließend nach Wegen gesucht, seinen Penis aus dem Schloss zu befreien. Da es zu Hause nur einen Hammer hatte, besorgte das Paar dem Bericht nach mehrere Bolzenschneider. Seine Freundin versuchte daraufhin zuerst, dass Schloss aufzubrechen, scheiterte aber, sodass Summers letztlich selbst Hand anlegen musste. Es sei „sehr beängstigend“ gewesen, schilderte der Gefangene. Schließlich gelang es ihm, den Keuschheitskäfig zu knacken - allerdings nicht ohne Verletzungen an seinem besten Stück davonzutragen. „Ich habe keine Narbe oder so, aber ich blutete und es tat verdammt weh“, sagte Summers, der infolge dessen mehr als einen Monat lang auf Sex verzichten musste.

Das smarte Schloss hat Summers dem Bericht nach inzwischen weggeworfen, die App gelöscht. Allen anderen Freunden des Penis-Einsperrens rät er nach dem für ihn „traumatisierenden“ Vorfall: „Wenn du darauf stehst, ist das in Ordnung. Aber benutze ein Schloss, ein physisches Schloss. Diesen digitalen Dingen kannst du nicht vertrauen“

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