Während Handel, Friseure und Schulen vor der Entscheidung am Montag, wie es mit dem Lockdown nach dem 8. Februar weitergehen wird, vorsichtig auf eine Öffnung hoffen dürfen, muss die Kultur-Landschaft in Österreich womöglich noch länger in den sauren Apfel beißen. Für Daniel Serafin ist ein noch längerer Kultur-Lockdown aber „nicht mehr tragbar“. Er fürchtet im Gespräch mit der „Krone“ sogar, dass die Kulturlandschaft in Österreich unter diesen Voraussetzungen sterben wird.
„Aus medizinischer Sicht wäre es wohl das Vernünftigste, wenn wir alle uns nicht mehr aus dem eigenen Haus bewegen. Das funktioniert nur nicht. Wir schützen damit zwar unsere körperliche Gesundheit, aber was ist mit der geistigen, der seelischen?“, erklärte Daniel Serafin im Gespräch mit der „Krone“ über den Kultur-Lockdown in Österreich.
Er ist sich sicher: „Was für den Körper das Spazierengehen ist, ist für den Geist die Oper, das Theater, die Kultur. Das wird uns genommen.“ Dass dies tragische Auswirkungen auf die Psyche habe, „sieht man schon bei den Jungen: Kinder- und Jugendpsychologen erzählen von Elfjährigen, mit Selbstmordgedanken, die in der Früh nicht mehr aus dem Bett kommen“.
Keine Cluster in Theater, Opern und Co.
Dass die Kultur-Szene im Gegensatz zu Handel, körpernahen Dienstleistern, Museen oder Schulen nach dem 8. Februar womöglich noch weiterhin im Lockdown bleiben muss, kann Serafin, der seit 2019 Künstlerischer Direktor der Oper im Steinbruch St. Margarethen ist, aber auch deshalb nicht verstehen, weil „wir über den vergangenen Sommer keine Cluster in Theatern, Opern oder anderen Kultureinrichtungen hatten“.
Wo ist die Logik, die Kultur europaweit lahmzulegen? Das ist nicht mehr tragbar. Die Kultur stirbt.
Daniel Serafin
Deshalb frage er sich vor der Entscheidung am Montagnachmittag: „Wo ist die Logik, die Kultur europaweit lahmzulegen? Das ist nicht mehr tragbar. Die Kultur stirbt. Dass es anders geht, zeigen Russland und Spanien - da wird Theater gespielt, werden Opern gesungen.“ Auch in Österreich müsse das wieder möglich sein - natürlich unter „Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, mit personalisierten Tickets und FFP2-Masken während der Vorstellung“, setzte sich der 39-Jährige nun für eine Öffnung der Kultur ein.
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Teresa Spari, Kronen Zeitung, und krone.at
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