„Weil ein Polizist in der Anzeige genannt ist und sich Verdachtsmomente wegen Vorteilsannahme und Amtsmissbrauch darin fanden, wurde der Fall abgetreten“, erklärt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Linzer Staatsanwaltschaft, warum die Betrugs-Anzeige der Black Wings gegen ihren Ex-Manager nach Wien geht.
„Wir warten noch auf den Akt“, sagt René Ruprecht von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien, die sich jetzt neben der Beamten-Causa auch um den Betrugsvorwurf gegen den Ex-Eishockey-Manager kümmern soll.
Bester Sitzplatz und Verköstigung
Im „Krone“-Interview erläuterte der verdächtige Chefinspektor offen, dass er von Ex-Manager Christian Perthaler aus Freundschaft als VIP zu den Matches eingeladen worden war. „Als Polizist darf man doch auch noch Freunde haben“, attestieren ranghohe Kollegen des in den Eishockey-Sumpf geratenen Beamten. Andere wiederum meinen, dass die Dauer-Einladung ein Problem werden könnte. Laut Anzeige der Black Wings kostet eine VIP-Jahreskarte 4380 Euro - bester Sitzplatz samt Verköstigung -, und sie wäre über vier Jahre zur Verfügung gestellt worden.
Die berühmten „3 K“
Geschenke jenseits der berühmten „3 K“ (Kalender, Kugelschreiber und Klumpert), und seien sie auch rein privat, sind für Beamte - nicht nur Polizisten- wahre Stolperfallen.Derzeit gibt’s bei der Landespolizeidirektion OÖ und in der Stadtpolizei Linz als direkte vorgesetzte Stelle weder offizielle Informationen noch Ermittlungsaufträge rund um die Eishockey-Affäre. „Und wenn, dann würde zumindest den Teil, der einen Kollegen von uns betrifft, auch eine Dienststelle, die mit Linz nichts zu tun hat, prüfen“, heißt es seitens der Vorgesetzten.
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