Roccat hat mit seiner neuen Vulcan Pro TKL eine Gaming-Tastatur für Menschen mit begrenztem Raumangebot im Angebot: Durch den Verzicht auf den Ziffernblock spart sie am Schreibtisch Platz, Features wie optische Titan-Switches und programmierbare LED-Beleuchtung sollen trotzdem alle Gaming-Bedürfnisse befriedigen. Wir haben sie getestet.
Eines vorweg: Für Büroarbeiter, die viel mit Zahlen hantieren, ist die Vulcan Pro TKL nicht geeignet: Das Tastenlayout entspricht jenem einer Notebook-Tastatur, in Excel-Tabellen hat man ohne Ziffernblock wenig Freude. Zielgruppe sind aber auch nicht Büroarbeiter, sondern Gamer - und deren Tastatur-Akrobatik spielt sich ja ohnedies meist im Umfeld der Tasten W, A, S und D ab. Für sie bringt der Verzicht auf den Ziffernblock mitunter sogar einen Vorteil: Wer mit sehr niedriger Maussensitivität spielt, hat ohne Ziffernblock mehr Platz für Maus und Mauspad am Schreibtisch.
Futuristisch und kompakt
Es handelt sich um eine kompakte, 36 Zentimeter breite mechanische Tastatur mit besonders schnellen optischen und mit RGB-Beleuchtung versehenen optischen Titan-Switches. Die Tastenkappen fallen sehr flach aus und sind nicht von einem Rahmen eingefasst, was ungehinderten Blick auf die Hightech-Switches darunter gewährt und die Reinigung erleichtert. Neben den üblichen Tasten gibt es einen Drehregler für die Lautstärke und einen Game-Mode, der die Windows-Taste deaktiviert und so vor Fehleingaben schützt.
Klarer Anschlag, schnell und präzise
In der Praxis macht die Roccat Vulcan Pro TKL eine sehr gute Figur. Die leicht konkaven Tasten minimieren das Abrutschrisiko, reagieren extrem flott und bieten einen klaren Druckpunkt. Erfolgreiche Eingaben werden mit einem gut hörbaren Klacken quittiert, Befehle verzögerungsfrei umgesetzt. Bei Gamern erwünscht, wird diese Eigenschaft beim Tippen längerer Texte mitunter etwas lästig - oder wenn andere Personen im Raum sind, die sich an der Geräuschkulisse stören.
Saubere Verarbeitung mit metallener Basis
Beim Spielen stört es indes nicht, hier überzeugte die Vulcan Pro TKL nebst Geschwindigkeit und Präzision auch mit ihrer guten Verarbeitung. Die metallene Tastaturbasis hat mit 660 Gramm durchaus etwas Gewicht, wodurch die 160-Euro-Tastatur sich wertig anfühlt, sicher am Schreibtisch liegt und - auch dank gummierter Füßlein - nicht leicht verrutscht. Das rund zwei Meter lange textilummantelte Kabel (USB-C, abnehmbar) und der mit feinem Feedback versehene Drehregler wussten ebenfalls zu gefallen.
Praktischerweise gibt es eine Anti-Ghosting-Funktion, die beim Spielen dafür sorgt, dass auch bei komplexeren Tastenkombinationen mit mehreren gleichzeitig gedrückten Tasten keine Eingabefehler auftreten. Praktisch sind auch die Funktionstasten, mit denen man die Tastaturbeleuchtung regeln und die Medienwiedergabe steuern kann. Weiterführende Einstellungen werden in der Treiber-Software „Swarm“ getroffen.
Praktische Einstellmöglichkeiten mit „Swarm“
Die Treiber-Software ist gut gemacht und bietet sinnvolle Einstellmöglichkeiten. So haben wir zum Beispiel die Möglichkeit geschätzt, die Tastaturbeleuchtung auf Ebene einzelner Tasten zu regeln und Presets für verschiedene Spiele zu speichern, bei denen die wichtigsten Tasten im Spiel farbig hervorgehoben werden. Ebenfalls praktisch: In der Treiber-Software kann man einzelnen Tasten Makros zuordnen, um gewisse Aufgaben in Windows oder in Spielen zu automatisieren.
Daneben gibt’s auch weniger sinnvolle Spielereien: Die Möglichkeit, Tastaturanschlägen über die PC-Lautsprecher mit Schreibmaschinen-, Science-Fiction- oder Klickgeräuschen mehr Nachdruck zu verleihen, erscheint uns ob der ohnedies recht lauten Tippgeräusche überflüssig. Die detailliert anpassbare Beleuchtung dagegen gefällt, kann nicht nur auf Tastenebene, sondern auch automatisch ans Geschehen am Bildschirm angepasst oder mit Effekten wie Wellenbewegungen oder sich über die Tastatur „schlängelnder“ Beleuchtung versehen werden. Fans von LED-Beleuchtung kommen hier voll auf ihre Kosten.
Fazit: Für Gamer mit wenig Platz am Schreibtisch ist die Vulcan Pro TKL ein exzellentes Eingabegerät. Kein Abrutschen, ein klarer Druckpunkt, hohe Geschwindigkeit und Präzision, dazu wertige Verarbeitung, futuristisches Design und eine gelungene Treiber-Software lassen kaum Wünsche offen. Wer die Vulcan Pro TKL auch zum Arbeiten verwenden will, sollte die Geräuschkulisse bedenken, wer einen Ziffernblock braucht, vielleicht eher einen Blick auf das Schwestermodell Vulcan Pro werfen, das einen hat.
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