Dieser „Krone“-Bericht schlug hohe Wellen: Ein Skiurlaub samt Kindern ist in Salzburg vielerorts auch mitten im Lockdown möglich. Viele Hoteliers toben, Polizei und Politik müssen dem illegalen Treiben meist machtlos zusehen. Denn: Tätig werden können die Behörden nur, wenn sie gezielte Hinweise bekommen.
Erholsame Tage mit der Familie inmitten der Salzburger Wintersport-Hochburgen in Zeiten des Lockdowns: Dieses Vergnügen ist weiterhin möglich, wie „Krone“-Recherchen zeigten. Wie berichtet, nahmen gleich mehrere Vermieter Nächtigungsanfragen für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern von 4. bis 7. Februar an – Aufenthalte in Bad Hofgastein, Saalbach, Mittersill, Uttendorf, Krispl oder Golling wären möglich, trotz des derzeitigen Beherbergungsverbots.
Forderung nach mehr Kontrollen
Salzburgs Hoteliers sind richtig sauer: „Wie soll die Regierung je Vertrauen fassen und das Aufsperren erlauben, wenn manche glauben, wegen ein paar Euro aufsperren zu müssen?“, sagt etwa Sebastian Baier aus St. Michael im Lungau. Ähnlich sieht das Walter Veit - auch der Hotelier aus Obertauern hat keinerlei Verständnis für derartige Vorgänge. „Es muss mehr kontrolliert werden“, sagt Veit.
Polizei auf gezielte Hinweise angewiesen
Aber wie? Die Salzburger Polizei hat die Kontrollen in den Skiorten zwar verstärkt. Man habe bei Privatbeherbergungen – etwa via Airbnb – kaum eine Handhabe, heißt es. Die Polizei sei auf gezielte Hinweise angewiesen. Ähnliche Äußerungen kommen auch aus dem Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Vermietungen im Lockdown sind strikt abzulehnen, aber präventiv dagegen vorgehen lässt sich kaum.“ Denn: „Die Buchungen kommen in einem direkten Verhältnis zwischen Urlaubern und Vermietern zustande.“
Es scheint fast so, als hätten die Vermieter damit einen Freibrief für ihr illegales Treiben. „Wenn wir gezielte Hinweise aus einer Region bekommen, sind auch großflächige Razzien möglich“, heißt es dazu aus dem Büro Haslauer.
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