Österreichs Tennis-Team der Herren hat am Dienstag zum Auftakt des ATP-Cups in Melbourne gegen Italien eine 1:2-Niederlage bezogen. Dominic Thiem, die Nummer drei der Welt, verlor dabei im Einzel und im Doppel. „Ich finde, er (Matteo Berrettini, Anm.) hat ein sehr gutes Match gespielt“, analysierte Thiem. „Und ich war sicher nicht auf meinem Toplevel. Dann kommt so ein Ergebnis zustande.“
Thiem unterlag im Einzel Berrettini 2:6 und 4:6. Es war sein erstes Bewerbsspiel seit dem verlorenen Finale bei den Londoner ATP Finals bzw. mehr als zehn Wochen. „Ich bin leider noch nie richtig gut gestartet nach einer langen Matchpause, das hat man heute gemerkt.“ Nun hoffe er, dass er es gegen Frankreich besser mache. „Es braucht ein paar Turniermatches.“
Das Training sei in Ordnung gewesen, auch die Trainingssätze seien okay gewesen. Um das zu zeigen, bekam er im Doppel noch eine weitere Chance, während die Doppelspezialisten Philipp Oswald und Tristan-Samuel Weissborn auf der Bank gelassen wurden. „Wir haben alle fünf die Meinung gehabt, dass wir die größten Chancen haben, wenn Dennis und Dominic spielen“, erklärte Kapitän Wolfgang Thiem danach. Im Endeffekt war für Novak/Thiem gegen Berrettini/Fognini aber nicht viel drinnen. Letztlich verlor man 1:6 und 4:6.
Novak: „Habe wenig Blödsinn gemacht“
Im Auftakt-Einzel war das bei Dennis Novak anders gewesen. Auch wenn Fabio Fognini einen seiner lustloseren und schlechteren Tage hatte, nach Break-Rückstand zum 0:1 gab Österreichs Nummer zwei überzeugend den Ton an. Er nahm seinem Gegner die Aufschläge zum 1:1 und 3:1 ab, im zweiten Satz resultierten mehrere Breakbälle in einer 2:1-Führung des Niederösterreichers. „Ich war am Anfang sehr nervös“, meinte Novak. „Aber ich habe wenig Blödsinn gemacht und ein sehr, sehr solides Match gespielt.“ Am Ende hieß es 6:3 und 6:2 aus Sicht des Österreichers.
Für das Besiegen eines Top-20-Spielers erhält Novak 65 Punkte. „Das ist gut, aber wichtiger ist, dass ich meine Trainingsleistung ins Match bringe.“ Novak hatte mit dem ersten Service eine Erfolgsquote von 71 Prozent und fabrizierte mit 13 gleich um 25 weniger unerzwungene Fehler als Fognini. Thiem hingegen kam auf eine Service-Quote von nur 62 Prozent, musste 22 Winner Berrettinis passieren lassen, dessen risikohaftes Spiel allerdings auch 30 unerzwungene Fehler brachte (Thiem: 22).
Chancen auf Aufstieg gering
In der Gruppe C spielt am Mittwoch Italien gegen Frankreich, die Franzosen sind am Donnerstag (0 Uhr) Österreichs zweiter Gegner. Die Chancen auf den Aufstieg in das Halbfinale sind für Thiem und Co. nun schon sehr gering, denn nur der Sieger des Dreier-Pools kommt weiter. Bei einem Sieg der Italiener auch gegen Gael Monfils und Co. wäre die von Wolfgang Thiem betreute ÖTV-Crew also bereits vor der abschließenden Begegnung dieser Gruppe aus dem Rennen.
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