Je länger der Lockdown, desto länger die Haare: Viele Österreicher sehnen die Öffnung der Friseursalons schon herbei. Diese und andere körpernahe Dienstleister dürfen ab Montag wieder aufsperren. Aber: Wer etwa zum Haareschneiden, zur Fußpflege oder ins Tattoostudio gehen will, muss bis auf Weiteres den Nachweis eines negativen Corona-Tests vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Damit werden die Eintrittstests zum ersten Mal in Österreich erprobt.
Das Gesundheitsministerium ist gerade dabei, die Eintrittstests bei Friseuren und Co. in eine Verordnung zu gießen. Klar ist bereits: Selbsttests, also sogenannte Wohnzimmertests, gelten nicht, da man hier nicht kontrollieren kann, ob der Test korrekt durchgeführt wurde und wer den Test durchgeführt hat, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Aber welche Tests sollen gelten und wer braucht einen Nachweis?
Branche begrüßt Regelung
Die Branche begrüßt trotz der strengen Auflagen die Regelung: „Das Wichtigste ist, dass wir aufsperren dürfen“, sagt Wolfgang Eder, Bundesinnungsmeister der Friseure. Auch Dagmar Zeibig, Bundesinnungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure, Nageldesigner, Tätowierer und Piercer findet das Pilotprojekt gut und blickt optimistisch in die Zukunft: „Das könnte wegweisend für viele andere Branchen werden und auch dort Arbeitsplätze absichern.“
Das Wichtigste ist, dass wir aufsperren dürfen.
Wolfgang Eder, Bundesinnungsmeister der Friseure
Ministerium: Testmöglichkeit in jeder Gemeinde schaffen
Die FPÖ kritisierte die Eintrittstests am Dienstag. Generalsekretär Michael Schnedlitz ortet eine Diskriminierung von Menschen, die in dünn besiedelten Regionen wohnen. Für sie sei es anders als für Menschen in großen Städten nicht so einfach, zu einem Test zu kommen. „Nicht alle Menschen sind mobil, die Teststraßen in ländlichen Regionen haben oft nur wenige Stunden geöffnet und sind mitunter zig Kilometer weit vom Heimatort entfernt“, so Schnedlitz.
Tatsächlich gibt es noch nicht in allen Bundesländern ständige flächendeckende Gratis-Testmöglichkeiten und Teststraßen. „Insgesamt sind wir schon sehr weit, aber es gibt noch Luft nach oben“, sagte die Ministeriumssprecherin. Das Ziel sei, dass es in jeder Gemeinde eine ständige Testmöglichkeit gebe. Man habe bereits an die Länder appelliert, das Angebot weiter auszubauen.
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