Star in rechter Szene

„Mr. Bond“: Rapper (36) nahe Villach festgenommen

Kärnten
02.02.2021 16:15

Er gilt als der gefährlichste Musik-Star des rechten Terrors bis in die USA, hetzte mit seinen Hasstexten auch den Attentäter von Halle (D) auf, der den Soundtrack bei der Live-Übertragung seiner Mordtaten spielte - jetzt wurde der geheimnisvolle Rapper „Mr. Bond“ enttarnt. In einer beschaulichen Kärntner Gemeinde klickten die Handschellen.

Jahrelang hatten Europas Geheimdienste den rechten Musiker ganz oben auf der Fahndungsliste - die Spuren führten nach Österreich. Bekannte Welt-Hits von den Scorpions oder der Bloodhound Gang vertonte der glühende Rassist mit Nazi-Texten, rappte in holprigem Englisch von der „Herrenrasse“.

Christchurch-Anschlag mit 51 Toten verherrlicht
Auf den dunklen Netz-Seiten im Darknet verherrlichte der Hass-Reimer als anonymer User „anon24431009“ einen „deutschen Helden“ für den Neonazi-Mord an einem Politiker und rief am Tag nach dem kaltblütigen Anschlag von Christchurch mit 51 Toten zu weiterem rechtem Terror auf: „Ich liebe diesen Mann. Auch wir müssen uns bereit machen, um losschlagen zu können. Und das sehr bald!“

Polizeieinsatz nach dem Blutbad in zwei Moscheen in Christchurch (Bild: AFP)
Polizeieinsatz nach dem Blutbad in zwei Moscheen in Christchurch

Inspiriert haben „Mr. Bonds“ faschistische Vernichtungsfantasien auch den Halle-Attentäter, der im Oktober 2019 beim Livestream mit Helmkamera seine mörderische Musik spielte.

Zitat Icon

„Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil unserer historischen Verantwortung.“

Innenminister Karl Nehammer

Jetzt hat es sich ausgerappt - das BVT verhaftete den 36-jährigen Verdächtigen in einer 5800-Seelen-Gemeinde bei Villach in Kärnten. Für den krisengebeutelten heimischen Staatsschutz ein Riesenerfolg: Bei der Hausdurchsuchung wurden schwer belastende Beweismittel wie eine Reichskriegsflagge, Waffen, Datenträger und ein Mischpult sichergestellt. Dem Nazi-Liedermacher drohen mehrere Jahre Haft. Und: Millionenstrafen wegen Urheberrechtsverletzungen.

Innenminister Karl Nehammer: „Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil unserer historischen Verantwortung.“

Christoph Budin, Kronen Zeitung

Die Storykommentare wurden deaktiviert.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt