Er gilt als der gefährlichste Musik-Star des rechten Terrors bis in die USA, hetzte mit seinen Hasstexten auch den Attentäter von Halle (D) auf, der den Soundtrack bei der Live-Übertragung seiner Mordtaten spielte - jetzt wurde der geheimnisvolle Rapper „Mr. Bond“ enttarnt. In einer beschaulichen Kärntner Gemeinde klickten die Handschellen.
Jahrelang hatten Europas Geheimdienste den rechten Musiker ganz oben auf der Fahndungsliste - die Spuren führten nach Österreich. Bekannte Welt-Hits von den Scorpions oder der Bloodhound Gang vertonte der glühende Rassist mit Nazi-Texten, rappte in holprigem Englisch von der „Herrenrasse“.
Christchurch-Anschlag mit 51 Toten verherrlicht
Auf den dunklen Netz-Seiten im Darknet verherrlichte der Hass-Reimer als anonymer User „anon24431009“ einen „deutschen Helden“ für den Neonazi-Mord an einem Politiker und rief am Tag nach dem kaltblütigen Anschlag von Christchurch mit 51 Toten zu weiterem rechtem Terror auf: „Ich liebe diesen Mann. Auch wir müssen uns bereit machen, um losschlagen zu können. Und das sehr bald!“
Inspiriert haben „Mr. Bonds“ faschistische Vernichtungsfantasien auch den Halle-Attentäter, der im Oktober 2019 beim Livestream mit Helmkamera seine mörderische Musik spielte.
„Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil unserer historischen Verantwortung.“
Innenminister Karl Nehammer
Jetzt hat es sich ausgerappt - das BVT verhaftete den 36-jährigen Verdächtigen in einer 5800-Seelen-Gemeinde bei Villach in Kärnten. Für den krisengebeutelten heimischen Staatsschutz ein Riesenerfolg: Bei der Hausdurchsuchung wurden schwer belastende Beweismittel wie eine Reichskriegsflagge, Waffen, Datenträger und ein Mischpult sichergestellt. Dem Nazi-Liedermacher drohen mehrere Jahre Haft. Und: Millionenstrafen wegen Urheberrechtsverletzungen.
Innenminister Karl Nehammer: „Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil unserer historischen Verantwortung.“
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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