Mit einem Fragenkatalog zum Kunstfrevel im Barocksaal des Hotel Europa in Innsbruck wandte sich der Bauausschuss an die städtischen Ämter. So sollten sowohl rechtliche Fragen, als auch jene zu den zeitlichen Abläufen geklärt werden.
„Die Zerstörung des Barocksaals ist indiskutabel und hat – zu Recht – auch viele Menschen in der Stadt bewegt“, sagt Innsbrucks BM Georg Willi zum Drama im ehemaligen Hotel Europa. „Was geschehen ist, können wir nicht mehr rückgängig machen. Was wir aber tun müssen, ist für vollständige Aufklärung zu sorgen, Fehlinformationen aufzudecken und die Verantwortlichen auszumachen. Eine solche Tat darf keinesfalls ohne ernsthafte Folgen bleiben“, sagt BM Willi.
Doch wurde alles unternommen, um die Zerstörung zu unterbinden? Gemäß Denkmalschutzgesetz sei jedermann verpflichtet, dem Amt alle erforderlichen Auskünfte zu erteilen und die Besichtigung und wissenschaftliche Untersuchung der infrage kommenden Denkmale zu gestatten, heißt es in der Anfragebeantwortung des Amtes für Stadtplanung. Und dann der wichtigste Satz: „Besteht Gefahr, dass Denkmale zerstört, verändert oder veräußert werden und dadurch das Interesse an der unversehrten Erhaltung des Denkmals wesentlich geschädigt würde, so hat gemäß § 31 DMSG die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde auf Antrag des Bundesdenkmalamtes oder – bei Gefahr im Verzug – von Amts wegen die jeweils geeigneten Maßnahmen einschließlich baulicher Art, Verfügungen und Verbote zur Abwendung dieser Gefahr zu treffen.“
Kernfrage: Wer hatte Zutritt zum Gebäude?
Hätte also BM Willi bzw. die Stadt energischer einschreiten müssen? Dies hätte nur auf Antrag des Denkmalamtes erfolgen können, erklärt BM Willi auf Anfrage der „Krone“. Das Denkmalamt wurde, wie berichtet, seit Anfang Oktober von den damaligen Eigentümern hingehalten. Doch wann erfolgte die tatsächliche Übergabe an die Carl Ludwig GmbH? Laut Kaufvertrag Ende November. Der genaue Zeitpunkt ist aber unklar. Noch.
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