Tragödie um ein 17-jähriges Mädchen in Graz: Die junge Slowenin, die bei einer Freundin zu Besuch war, starb vermutlich an einer Überdosis Lachgas. Die Jugendlichen hatten das Gas aus Schlag-Kapseln inhaliert. Ärzte warnen vor diesem brandgefährlichen Trend, der zu Sauerstoffmangel im Körper führt.
Anfang der Vorwoche ist die 17-Jährige in der elterlichen Wohnung ihrer Freundin zusammengebrochen. Rettungskräfte reanimierten das Mädchen. Sie kam in anfangs relativ stabiler Verfassung auf die Kinderklinik. Einen Tag später war die junge Slowenin tot. In der Wohnung fand die Polizei fünf leere Kapseln, die eigentlich zum Aufschäumen von Schlag verwendet werden. Das Opfer soll zumindest drei am Vorabend inhaliert haben. Auch Marihuana wurde sichergestellt.
„Wir ermitteln wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt“, bestätigte Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, auf Nachfrage der „Krone“. „Eine Obduktion wurde angeordnet und ein toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben.“
Lachgas verdrängt den Sauerstoff im Körper
„Lachgas ist eine Art Halluzinogen. Es bewirkt eine veränderte Wahrnehmung“, weiß Psychiater Manfred Walzl. „Man ist fröhlicher, kann Schmerzen unterdrücken und entwickelt Fantasien." Wolfgang Toller, Abteilungsleiter der Grazer Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, kennt den Fall der Jugendlichen nicht, klärt aber über Lachgas auf.
„Es wird, früher häufiger als heute, als Zusatz zur Narkose verwendet“, schildert der Arzt, „weil es eine euphorische und beruhigende Wirkung hat. Es hält nur kurz an, was es steuerbar macht. Aber man muss 100 Prozent Sauerstoff zuführen, weil Lachgas den Sauerstoff im Körper verdrängt, was zu Sauerstoffmangel führen kann.“ Umso gefährlicher ist die Kombination mit Medikamenten oder anderen Drogen, wie es anscheinend bei dem jungen Mädchen der Fall war.
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