Drängt auf Beschaffung

Hofer: Impfstoff „Sputnik V“ Chance für Österreich

Politik
02.02.2021 18:19

Nachdem Studien dem russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ eine hohe Wirksamkeit bescheinigt haben, ist dieser für FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer „eine Chance für Österreich“. „Nach dem Versagen der EU bei der Organisation der Impfstoffe und der Pleite in Österreich rund um AstraZeneca wäre es an der Zeit, Kontakt zu Russland aufzunehmen, so wie es Ungarn bereits erfolgreich getan hat“, sagte Hofer. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es dazu: Österreich werde seinen Impfstoff-Bedarf „gut abdecken“ können, bei einer EU-Zulassung werde man einen Einsatz aber prüfen.

Hofer sagte, es gebe „in Österreich viele Menschen, die sich impfen lassen wollen, derzeit aber von der schleppenden Lieferung der Impfstoffe daran gehindert werden“. Die Regierung müsse daher alle Möglichkeiten ausnützen, um die Beschaffung zu beschleunigen.

FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer fordert die Bundesregierung auf, Kontakt zu Russland aufzunehmen. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer fordert die Bundesregierung auf, Kontakt zu Russland aufzunehmen.

Bei erfolgter Zulassung in der EU wird Einsatz „natürlich“geprüft
Österreich erhalte im Rahmen des gemeinsamen europäischen Beschaffungsprozesses rund 24,5 Millionen Impfdosen und könne damit seinen Bedarf gut abdecken, hieß es am Dienstagabend aus dem Gesundheitsministerium in einer Reaktion auf die Forderung Hofers. Wenn zusätzliche Impfstoffe in der EU eine Zulassung erhalten, werde man deren Einsatz im Rahmen der österreichischen Impfstrategie „natürlich genau prüfen“.

Die Europäische Union und damit Österreich habe laut Ministerium kein Problem mit den durch Verträge fix reservierten Impfstoffen für das Jahr 2021, „sondern mit der Tatsache, dass Impfstoffhersteller im ersten Quartal keine großen Mengen von Dosen ausliefern können“.

„Sputnik V“ wirksamer als AstraZeneca-Impfstoff
Das ausgesprochen positive Ergebnis einer neuen Studie zum russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ hat das Potenzial, die Impfstoffdebatte in der Europäischen Union noch weiter anzuheizen. Am Dienstag erschien ein entsprechender Artikel im medizinischen Fachblatt „The Lancet“, das dem Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bescheinigt. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna kommen zwar mit 95 bzw. 94 Prozent auf eine höhere Wirksamkeitsquote, doch der Vektorimpfstoff von AstraZeneca erreicht im Durchschnitt nur 70 Prozent.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca im Vergleich (Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca im Vergleich
Das Ergebnis einer aktuellen Studie bescheinigt dem russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. (Bild: AFP)
Das Ergebnis einer aktuellen Studie bescheinigt dem russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent.

Russland strebt Registrierung in EU an
Russland strebt eine Registrierung in der EU an. Ohnedies ist „Sputnik V“ bereits in mehr als 15 Ländern im Kampf gegen die Corona-Pandemie im Einsatz. Zuletzt gesellte sich der EU-Mitgliedsstaat Ungarn dazu, wo die erste Lieferung bereits am Dienstag eintraf, und auch Tschechien möchte das Vakzin importieren.

Russland will einem Medienbericht zufolge in der Lage sein, in diesem Jahr 700 Millionen Menschen mit dem Impfstoff zu impfen, wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Chef des russischen Staatsfonds RDIF, der die Forschung finanziert berichtete.

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