Schutz bei Mutationen
AstraZeneca wirkt bei drei Monaten Abstand besser
Der Corona-Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca hat laut einer aktuellen Studie eine höhere Wirksamkeit, wenn drei Monate Abstand zwischen der ersten und zweiten Teilimpfung liegen. Das gemeinsam von AstraZeneca und der britischen Universität Oxford entwickelte Vakzin sei zudem bereits ab der ersten Dosis „hochwirksam“, schrieben Oxford-Forscher in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift „The Lancet“.
Zwischen dem 22. und dem 90. Tag nach der ersten Impfdosis lasse die Schutzwirkung demnach nicht nach. Die Wirksamkeit gegen eine Covid-19-Erkrankung liege in dieser Zeit bei 76 Prozent.
Briten impfen seit Beginn mit 3 Monaten Abstand
In Großbritannien hatte man von Beginn der Impfkampagne an, die zweite AstraZeneca-Dosis zwölf Wochen nach der ersten angesetzt, was teilweise scharf kritisiert und angezweifelt worden war. Die britische Regierung in London begründete das damit, möglichst schnell so viele Menschen wie möglich mit einer ersten Teilimmunität zu versorgen.
Impfplan in Österreich bereits angepasst
Während dieses Vorgehen auch der offiziellen Empfehlung von Biontech/Pfizer widerspricht, gibt es dem britischen Premier Boris Johnson im Fall von AstraZeneca weiteren Rückenwind für seine erfolgreiche Impfkampagne. Auch Österreich passte seinen Impfplan bereits dementsprechend an und lässt nun einen längeren Abstand zwischen den zwei erforderlichen Impfdosen.
Impfung dürfte gegen Virus-Mutationen schützen
Die neuen Daten könnten zudem weitere gute Nachrichten bedeuten. Demnach fanden die Forscher auch erste Hinweise darauf, dass der AstraZeneca-Impfstoff die Übertragung des Coronavirus von Mensch zu Mensch um 67 verringern könne. Außerdem dürfte das Vakzin auch bei infektiöseren Virus-Mutationen vor einer schweren Erkrankung schützen.
Schutz vor schwerer Erkrankung
Das Virus werde zwar laut dem Impfstoff-Chef der Universität Oxford, Andrew Pollard, im Laufe der Zeit einen Weg finden, sich so anzupassen, „dass es weiterhin zwischen Menschen übertragen werden kann“, sagte er der BBC. Das bedeute aber nicht, dass die Impfung nicht immer noch vor einer schweren Erkrankung schütze.
Erste Lieferung soll am Sonntag eintreffen
In Österreich erwartet man laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am kommenden Sonntag die erste Lieferung des in der EU bereits zugelassenen Impfstoffs. Nach einigem Hickhack zwischen der EU und dem britisch/schwedischen Pharmakonzern wegen Lieferverzögerungen und reduzierter Liefermengen hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) das Vakzin Ende Jänner zugelassen.
Das Nationale Impfgremium empfahl aber aufgrund der mangelnden Datenlage zunächst, den Impfstoff nur für die Gruppe der 18- bis 64-Jährigen.
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