Britische Bestatter und Beschäftigte auf Friedhöfen fordern angesichts anhaltend hoher Corona-Todeszahlen, Beerdigungen weiterhin möglichst ungehindert stattfinden zu lassen. Die Beschäftigten müssten bei Impfungen priorisiert werden, was bisher noch nicht überall im Land der Fall sei: „Das ist ein Grund zur Sorge.“
Müssten Beschäftigte in Quarantäne, werde der Druck auf die verbleibenden Kollegen noch größer - oder Familien müssten warten, bis sie ihre Angehörigen begraben könnten. „In der aktuellen Phase der Pandemie ist das Risiko groß, sich anzustecken“, so Julie Dunk vom Institute of Cemetery and Crematorium Management, einer Anlaufstelle für Betreiber von Krematorien und Friedhöfen.
Appell an Besucher von Begräbnissen
Deborah Smith vom Bestatterverband betonte, Trauernde sollten Beerdigungen nur besuchen, wenn sie eingeladen seien. Viele Begräbnisse würden mittlerweile online übertragen, sodass man sie auch von zu Hause verfolgen könne. Nur so könnten sie trotz Kontaktbeschränkungen weiter in kleinstem Kreis erlaubt sein. „Und Beerdigungen kann man nicht auf später verschieben. Sie sind eine einmalige Sache und müssen weiter stattfinden“, sagte Smith.
Beerdigungen kann man nicht auf später verschieben. Sie sind eine einmalige Sache und müssen weiter stattfinden.
Deborah Smith
Hohe Todesraten
Großbritannien hat eine der höchsten Corona-Todesraten in der ganzen Welt. Mehr als 126.000 Briten haben bisher ihr Leben in der Pandemie verloren. Damit liegt Großbritannien knapp vor Tschechien und Portugal und deutlich vor Deutschland und den USA, die beide in diesem Zeitraum im Schnitt mehr als neun Todesopfer pro einer Million Einwohner verzeichneten.
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