Wenn am kommenden Montag die Geschäfte nach dem sechswöchigen Lockdown wieder öffnen, startet wohl nicht nur das große Shoppen, sondern auch das große Umtauschen (siehe Video oben). Im Mode-, Schuh- und Sportartikelhandel wird zudem eine Rabattschlacht erwartet. Dort stapelt sich die Winterware in den Geschäften, die neuer Saisonware weichen muss. Viele wollen außerdem unpassende oder ungeliebte Weihnachtsgeschenke umtauschen. Das Problem: Die Rückgabefristen sind meist weit überschritten. Die Infektionszahlen indes haben sich inzwischen auf einem immer noch recht hohen Niveau eingependelt.
Die Regierungsspitze hatte am Montag mehrere Stunden mit der Opposition, den Landeshauptleuten und Experten darüber beraten, wie es nach dem 8. Februar mit dem Lockdown in Österreich weitergeht. Kurz: Es wird erste Lockerungsschritte, aber auch Verschärfungen geben. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik und Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will rechnen mit teilweise „massiven Rabatten“.
„Handel geht in Ware unter“
Unter anderem der Modebereich gehe „in Ware unter“, so Trefelik. „Da braucht sich keiner aufregen, dass wir mit Rabatten arbeiten.“ Viele Händler müssten Teile ihres Sortiments nach dem wochenlangen Lockdown mit hohen Preisnachlässen abverkaufen, um wieder Geld in die Kassen zu spülen.
Video: Handel und Schulen öffnen
„Ein erster Hoffnungsschimmer“
Für den WKÖ-Handelsobmann ist die Öffnung am 8. Februar insgesamt aber „ein erster Hoffnungsschimmer“ für die Branche. Auf positive Effekte hoffen die Händler auch durch Nachziehkäufe, etwa im Möbel- und Elektronikartikelbereich. Nachdem unter anderem der Mode- und Elektrohandel seit Weihnachten nicht offen hatten, werden viele Kunden wohl noch Waren umtauschen und Gutscheine einlösen.
„Doppelte Katastrophe“
Will erwartet, dass ab nächster Woche im Lockdown „light“ dem Handel noch zwischen 250 und 300 Millionen Euro Umsatz wöchentlich verloren gehen, weil die Kundenfrequenz durch Hygieneeinschränkungen und die bis vorerst Ende Februar gesperrte Gastronomie deutlich niedriger sein wird als in Vorkrisenzeiten. Sorgen bereitet ihm derzeit die Ausbreitung der südafrikanischen und britischen Coronavirus-Mutationen in Österreich: „Wenn wir nach kurzer Zeit wieder schließen müssten, dann wäre es eine doppelte Katastrophe.“
Der Handel fährt kommenden Montag nach sechs Wochen Lockdown langsam wieder hoch, mit FFP2-Maskenpflicht und maximal einem Kunden auf 20 Quadratmetern.
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