Bei den Olympischen Spielen 2021 wird vieles anders werden, Corona will es so. Unter den strengen Verhaltensregeln, die den Athleten auferlegt werden, sticht ein pikantes Detail heraus. Kondome werden - anders als in der Vergangenheit - nicht verteilt. Findige Beobachter orten folgerichtig ein Sex-Verbot bei Olympia.
Die Partys nach den Bewerben im Olympischen Dorf sind berüchtigt, manch zwischenmenschlicher, ja körperintensiver Kontakt soll die Folge gewesen sein. Anja Richter, als Wasserspringerin vierfache Olympia-Teilnehmerin, heute „Krone“-Mitarbeiterin, klärt auf: „Für viele ist Olympia der Saison-, für manche sogar der Karrierehöhepunkt. Da fällt nach den Bewerben viel Druck ab.“ Gemütliches Zusammensitzen bis exzessives Feiern - alles ist im Olympischen Dorf möglich.
Kondome als Willkommensgeschenk
Um lebendigen Trophäen neun Monate nach Olympia vorzubeugen, gehörte es in der Vergangenheit zum guten Ton, die AthletInnen entsprechend zu rüsten. „Du bekamst als Athletin eine Art Kosmetik-Tascherl mit Duschgel, Rasierern und allem, was du brauchst. Und ja, auch Kondome waren stets dabei, zuletzt meist in Gold, Silber und Bronze gehalten“, weiß Richter.
Das gehört der Vergangenheit an. Statt ausufernden Partys und exzessiven (Sex-)Orgien heißt es heuer in Tokio: Abstand und möglichst auch den Mund halten! In einer offiziellen Broschüre veröffentlicht das IOC die wichtigsten Verhaltensregeln für die Athleten. Unter anderem sollen Anfeuerungsschreie möglichst unterbunden, Kollegen stattdessen nur durch Klatschen angefeuert werden; körperliche Kontakte sollen möglichst vermieden werden; Bars, Tourismusattraktionen oder gar Discotheken sind tabu; Schutzmasken müssen auch im Freien getragen, der Mindestabstand von zwei Meter immer eingehalten werden. Und: Kondome gibt‘s nicht. Die neue Strategie heißt also: Sex-Verbot statt Gratis-Kondomen.
Langweilige Spiele?
Verhältnismäßig wird es sich also um weitgehend spaßbefreite, ja geradezu langweilige Olympische Spiele handeln. „Für die Konzentration der Athletinnen und Athletin wird das aber sicher dienlich sein“, spricht Anja Richter aus Erfahrung: „Die Wasserspringer-Bewerbe finden bei Olympia ja relativ spät statt. Mich hat es stets ein wenig gestört, dass in der Umgebung schon Riesenlärm war und Partys gefeiert wurde, während wir uns noch auf die Wettkämpfe vorbereiten mussten.“
Übrigens: Bei den berüchtigten Partynächten geht‘s nicht nur um One-Night-Stands. Richters Wasserspringer-Kollege Constantin Blaha etwa lernte einst im Essenszelt des Olympischen Dorfs seine temporäre Herzdame, Tennis-Ass Alize Cornet, kennen. Die beiden waren viele Jahre ein Paar.
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