Mysteriöser Vorfall im Zuge der Terror-Ermittlungen nach dem blutigen Anschlag in Wien: Wie die „Krone“ erfuhr, hat sich einer der verdächtigen Mitwisser von Attentäter Kujtim F. vor einigen Tagen wohl selbst das Leben genommen. Laut offiziellen Stellen gebe es keine Anzeichen auf ein Gewaltverbrechen - eine Obduktion soll nun aber absolute Gewissheit bringen.
Nur Stunden nach dem verheerenden Terroranschlag in der Wiener Innenstadt, bei dem vier Menschen getötet und 23 teils schwerst verletzt wurden, rückte österreichweit (wie ausführlich berichtet) eine Heerschar an Spezialkräften aus. Insgesamt 15 Verdächtigen wurden im Zuge von Dutzenden Razzien die Handschellen angelegt. Grund: Alle sollen in unterschiedlicher Art und Weise mit Attentäter Kujtim F. in Kontakt gewesen sein.
DNA auf Waffen sichergestellt
Einigen Wochen später der nächste Polizeischlag: Der gebürtige Afghane Hedayatollalah Z. und der amtsbekannte Tschetschene Adam M. wurden von der Cobra in der Bundeshauptstadt überwältigt und festgenommen. Ihre DNA befand sich auf den Waffen des Attentäters. Heute, drei Monate nach dem Anschlag, befinden sich laut Justiz noch zehn der mutmaßlichen Terror-Mitwisser in U-Haft.
Die verbleibenden sieben Verdächtigen wurden bis zum möglichen Prozess auf freien Fuß gesetzt. Einer dieser Männer hat sich nun in Wien aber vorzeitig aus dem Fadenkreuz der Justiz genommen: Wie die „Krone“ erfuhr, wählte er den Freitod. „Selbstmord durch Erhängen“, wie es heißt.
Kujtim F. sehr nahe gestanden
Viel mehr Informationen zum Verdächtigen und dessen Suizid sind den Behörden nicht zu entlocken. Nur: Es habe sich um jemanden gehandelt, der Kujtim F. sehr nahe gestanden sei und ihm bei den Vorbereitungen zum Attentat geholfen haben könnte.
Ist ihm der Ermittlungsdruck zu groß geworden? Oder hat gar jemand nachgeholfen? Auch wenn laut Staatsanwaltschaft nichts auf ein Gewaltverbrechen hindeute, wurde die Obduktion veranlasst. Ein mysteriöser Selbstmord, der auf jeden Fall viel Raum für Spekulationen lässt ...
Klaus Loibnegger und Peter Grotter, Kronen Zeitung
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