„Nicht selbst belügen“
Söder: Österreichs Lockerungen sind ein Fehler
Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder zeigt sich skeptisch gegenüber den Plänen der österreichischen Bundesregierung, trotz immer noch hoher Corona-Fallzahlen bereits Lockerungsschritte vorzunehmen. Man dürfe sich in der Situation nicht selbst belügen, da nun bei einem neuerlichen Abriegeln „die Akzeptanz nicht mehr da sein“ werde.
„Wir werden dann lockern können, wenn die Zahlen gut sind“, erklärte Söder in der ZDF-Talkshow „maybrit illner“ am Donnerstagabend. Man dürfe sich dabei „nicht täuschen oder selbst belügen“ - so wie es neben Deutschland etwa die Schweden gemacht hätten, so der Ministerpräsident.
„Man kann mit Corona keinen Deal machen“
Es sei zudem ein Fehler gewesen, im November zu denken, mit einem „Lockdown light“ durch die Krise zu kommen. „Man kann mit Corona keinen Deal machen“, so Söder. Das Virus ließe sich nur eindämmen, indem Kontakte und Mobilität reduziert werden. Natürlich wolle man wieder zurück zur Normalität, aber man müsse „den Weg der Sicherheit gehen“.
„Überstürzte Lockerung ist der schlechteste Weg“
Überall dort, wo die Maßnahmen zu früh wieder gelockert wurden, habe man kurz daraufhin erneut einen Anstieg der Neuinfektionen gesehen, nannte Söder vor allem Portugal und Österreich als Beispiele. Österreich mache nun erneut den Fehler, trotz hoher Inzidenzen Lockerungen umzusetzen.
„Die Kombination aus einer Mutation und einer überstürzten Lockerung ist der schlechteste Weg“, meinte der Ministerpräsident. Dies führe wieder zu dem gleichen Stand, wo man vorher war.
Keine Verwirrung stiften
Die Akzeptanz der Bevölkerung werde dann bei einem neuerlichen Lockdown „nicht mehr da sein“, mahnte Söder. Auch in Regionen unterschiedliche Abstufungen der Maßnahmen sieht er skeptisch, da dies nur Verwirrung stifte. Hier führte der Ministerpräsident erneut das Beispiel Österreich an, das angesichts der Virus-Mutationen in Tirol einerseits das Land wieder öffnen wolle, auf der anderen Seite aber überlege das Bundesland unter Quarantäne zu stellen. „Lieber einen Schritt langsamer, als es am Ende wieder zu verspielen“, meinte Söder.
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