Gleichzeitig mit den ersten Öffnungsschritten baut Österreich ab Montag das Angebot in Sachen Corona-Schnelltests massiv aus. Wie die Minister Rudolf Anschober und Margarete Schramböck am Freitag bekannt gaben, werden nun auch Apotheken Gratis-Antigentests anbieten. Zudem wird es ab 15. Februar für sämtliche Unternehmen einen Kostenersatz in Höhe von zehn Euro pro innerbetrieblichem Test geben.
Ab Montag wird in Österreich schrittweise gelockert. So sind etwa Friseurbesuche möglich, auch körpernahe Dienstleister können wieder in Anspruch genommen werden. Dafür ist allerdings ein maximal 48 Stunden alter negativer Corona-Test nötig - Stichwort Zutrittstest.
Kammer listet Apotheken ab Montag online auf
Erste Apotheken, die die Gratistests künftig anbieten, werden ab Montag auf der Homepage der Apothekerkammer gelistet werden. Eine Anmeldung ist erforderlich. Darüber hinaus werde es ein Prozess sein, in den folgenden Wochen sollen immer mehr Apotheken dazukommen, sagte die Präsidentin der Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, bei der Pressekonferenz. Die Liste der Apotheken soll täglich aktualisiert werden.
Das Testangebot sei freiwillig und hänge stark von den vorhandenen Ressourcen (Räumlichkeiten, vorhandenes Personal) ab. „Es wird so sein, dass das individuell gehandhabt wird. Es wird geblockt getestet, zu unterschiedlichen Zeiten, es wird regional sehr unterschiedlich sein.“ Ziel sei es aber, vor allem im ländlichen Raum „weiße Flecken“ auf der Test-Landkarte zu beseitigen, meinte die Präsidentin. Bis Ende Februar sollen die Gratistests in den Apotheken „im Flächenbetrieb“ verfügbar sein.
Ziel: Bis Ende Februar flächendeckende Gratistests in Apotheken
Wie Mursch-Edlmayr ausführte, bieten derzeit 20 Prozent der Apotheken Schnelltests an, die bisher zu bezahlen waren. „Bei den Rahmenbedingungen für das Anmeldeverfahren bedarf es noch einer Neuaufstellung des Software-Tools“, sagte die Apothekenkammer-Präsidentin. Erste Apotheken werden aber schon am Montag Gratistests abwickeln und die für die Inanspruchnahme von Friseuren und körpernahen Dienstleistern dann benötigten schriftlichen Testergebnisse ausgeben, garantierte sie: „Wir werden unser Bestes und Möglichstes geben.“
Zehn Euro Kostenersatz für jedes Unternehmen pro Test
Neu ab 15. Februar: Unternehmen, die innerbetriebliche Tests anbieten, bekommen vom Bund einen finanziellen Anreiz. Pro durchgeführtem Test (Antigen/PCR) wird es einen Zuschuss von zehn Euro geben, der im Nachhinein zu verrechnen ist. Wie Schramböck betonte, sollen dieses Tests nicht nur Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige und die Bürger in den jeweiligen Gemeinden in Anspruch nehmen können. Interessierte Firmen können sich dafür ab kommendem Montag bei der Wirtschaftskammer registrieren. Zur Durchführung der Tests müssen Betriebe mit einem niedergelassenen Arzt oder einer Apotheke eine Kooperation eingehen. Tests können auch von Sanitätern durchgeführt werden.
„Bereits zehn Millionen Testungen in Österreich durchgeführt“
In Österreich seien „bereits zehn Millionen Testungen“ durchgeführt worden, pro Tag „weit über 100.000“, freute sich Anschober. Mehrere Bereiche seien hier aktiv, führen Testungen durch: die medizinische Hotline 1450, niedergelassene Ärzte und Apotheken. Dieses Netzwerk wolle man jetzt „massiv ausbauen“. In den Bundesländern gebe es derzeit über 400 Teststandorte mit Kapazitäten für täglich 100.000 Testungen.
Mit den nun notwendigen Zutrittstets erreiche man laut Anschober „eine hohe Sicherheit“ in jenen Bereichen, in denen es zu einem engeren Kontakt komme. An den bisherigen Massentests hätten eher solche Personen teilgenommen, die sich ohnehin an Maßnahmen halten und vorsichtiger sind. Mit den Zugangstestungen komme man nun „in die Breite“, und das sei „ja das Ziel“, so Anschober.
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