Robert-Koch-Institut:
„Mehr schwere Verläufe durch britische Mutation“
Bislang stand fest, dass die sich immer weiter ausbreitende neue Virusvariante aus Großbritannien ansteckender als die Ursprungsversion ist - nun lässt das Robert-Koch-Institut mit einer besorgniserregenden Nachricht aufhorchen: „Es gibt erste Hinweise, dass B.1.1.7. vermehrt auch zu schwereren Krankheitsverläufen führt“, erklärte RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag bei einer Pressekonferenz.
Die Befürchtung vieler Experten ist offenbar real: Die Mutation B.1.1.7. berge nicht nur ein höheres Infektionsrisiko, sondern dürfte auch tödlicher sein. „SARS-CoV-2 ist gefährlicher geworden“, warnte Wieler in Berlin. Die Variante sei bislang in 13 Bundesländern nachgewiesen worden, sie werde bei sechs Prozent der Neuinfektionen festgestellt. „Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade nochmal einen Boost bekommen“, so Wieler.
In Großbritannien befürchtet man schon länger, dass B.1.1.7. tödlicher ist als der ursprüngliche Erreger. Patrick Vallance, ein Berater der Regierung, erklärte vor wenigen Wochen, dass an der bisherigen Version zehn von 1000 Menschen im Alter von 60 Jahren sterben - bei der britischen Variante seien dagegen 13 bis 14 Todesfälle zu beklagen.
Wieler: „Lockern, nur wenn es unumgänglich ist“
Der RKI-Chef rät ab, trotz eines derzeitigen Rückgangs der Neuinfektionen in Deutschland, den Lockdown zu eilig zu entschärfen. Wieler empfiehlt: „Lockern, nur wenn es unumgänglich ist.“ Öffnungsschritte würden auf jeden Fall durchdachte Konzepte erfordern.
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