Wegen Virus-Mutation
Dänemark: Alle Nerze auf Pelzfarmen getötet
Wegen einer bei Nerzen auftretenden Mutation des Coronavirus sind alle Tiere auf den dänischen Nerzfarmen inzwischen tot: Wenige Wochen nach dem Inkrafttreten eines entsprechenden Haltungsverbots bis Ende 2021 sind die letzten verbliebenen Exemplare in den Betrieben getötet worden, wie die zuständige Lebensmittelbehörde am Freitag in Kopenhagen bestätigte. Möglicherweise könnten aber noch vereinzelte Pelztiere in Zoos und als Haustiere existieren.
Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hatte Anfang November verkündet, dass alle Nerze im Land getötet werden sollen. Begründet wurde der radikale Schritt damit, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe.
Umstrittene Massentötung
Die Massenkeulung von mehr als 15 Millionen Nerzen hatte zu einer größeren Debatte im Land geführt, unter anderem, weil für die Tötung länger die Rechtsgrundlage gefehlt hatte. Die Regierung bekam dafür viel Kritik, Lebensmittelminister Mogens Jensen trat zurück. Die gesetzliche Grundlage wurde im Nachhinein geschaffen, die Nerzhaltung zudem bis zum 31. Dezember 2021 verboten. Züchter und weitere von den Pelztieren abhängige Betriebe werden mit einem Milliardenbetrag entschädigt.
Verbot von Pelzproduktion gefordert
Nachdem vergangenen November die Virusvariante auf den Pelzfarmen entdeckt worden war, wurden auch Stimmen laut, die wegen des Zusammenhanges zwischen Massentierhaltung und Pandemien ein Verbot der Pelzproduktion in der EU forderten.
Einzelne Fälle auch in Polen
Das Problem mit den Nerzen trat zuletzt auch in Polen auf, wo Anfang Februar Covid-19 erstmals bei den kleinen Raubtieren festgestellt worden ist. Sämtliche Tiere in der betroffenen Nerzfarm im Norden des Landes würden ebenfalls gekeult, teilt das Gesundheitsministerium mit. Es müsse alles getan werden, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
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