„Krone“-Interview

Botschafterin: „Georgien hat gutes Schulsystem“

Wien
06.02.2021 06:00

Die Abschiebung von Tina und ihrer Familie nach Georgien sorgt für Wirbel - und heizt die Asyldebatte an. Dass es für die Betroffenen dramatische Erlebnisse waren, ist der in Wien stationierten georgischen Botschafterin Ketevan Tsikhelashvili bewusst. Sie stemmt sich jedoch gegen eine falsche Darstellung ihrer Heimat.

„Krone“: Frau Botschafterin, wann bzw. wie haben Sie von der Abschiebung erfahren?
Ketevan Tsikhelashvili:
 Aus den Medien. Wir sind bei Abschiebungen nicht involviert. Das ist Angelegenheit der Innenministerien.

Botschafterin Ketevan Tsikhelashvili im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Klaus Loibnegger (Bild: Zwefo)
Botschafterin Ketevan Tsikhelashvili im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Klaus Loibnegger

Wie stehen Sie persönlich zu diesem Fall?
Georgien und Österreich arbeiten in Sachen Asyl sehr gut zusammen – das kann ich bestätigen. Aber es steht mir nicht zu, den konkreten Fall politisch zu werten. Auch wenn mir bewusst ist, dass es ein dramatisches Erlebnis für die Familie gewesen sein muss.

Zitat Icon

Das Bildungswesen spielt in Georgien seit eh und je eine sehr wichtige Rolle. Auch Bertha von Suttner hatte großen Anteil daran!

Botschafterin Ketevan Tsikhelashvili

Dennoch haben Sie sich auf Facebook zu Wort gemeldet.
Das musste ich! Durch die falsche Darstellung der örtlichen Schule in einigen Medien wurde in Österreich ein völlig falscher Eindruck meiner Heimat vermittelt. Georgien hat eine sehr lange Bildungstradition – und landesweit hochwertige Schulen. Was im Übrigen auch Bertha von Suttner zu verdanken ist, die damals acht Jahre als Sprachlehrerin und Übersetzerin in Georgien lebte. Womit ich aber nicht behaupten will, dass Tina nun auf demselbem Niveau unterrichtet wird wie hier.

Einen TV-Lokalaugenschein von Tinas Schule in Georgien können Sie hier ansehen!

(Bild: Servus TV)
ServusTV besuchte Tinas Schule in Georgien. (Bild: Servus TV)
ServusTV besuchte Tinas Schule in Georgien.

Bekommt die Familie Unterstützung von Georgien?
Dafür müssten sich die Betroffenen an die Behörden wenden. Dies geschah bislang allerdings noch nicht.

Interview: Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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