Die lang ersehnte erste Lieferung an Corona-Impfstoffen von AstraZeneca ist der Nacht auf Samstag in Österreich angekommen. Das dritte in der EU zugelassene Vakzin wird vorrangig an unter 65-Jährige verabreicht. Nach der Ankunft der 36.000 Dosen in Wien Simmering werden diese auf 16 Standorte verteilt. Am Montag sollen diese an die Impfstellen ausgeliefert werden und damit Gesundheitspersonal vakziniert werden.
Laut britischen Gesundheitsbehörden wirkt der Impfstoff von AstraZeneca auch bei älteren Menschen. Das hätten neue Studiendaten ergeben. In Großbritannien wird das Vakzin für alle Altersgruppen genutzt, die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfahl das ebenfalls. In Österreich soll der Impfstoff vorrangig unter 65-Jährigen geimpft werden - bei Lieferengpässen auch bedenkenlos Älteren.
Impfstoff von Johnson&Johnson ist eine Einmal-Impfung
Hoffnung gibt es auch auf einen baldigen neuen Impfstoff: In den USA hat Janssen Pharmaceuticals, eine Tochter des US-Konzerns Johnson&Johnson (J&J), jetzt die Notzulassung beantragt. Das Prüfverfahren könnte einige Wochen dauern. Vorteil: Es ist eine Einmal-Impfung, und der Impfstoff ist bei Kühlschranktemperatur halt- und transportierbar.
Das Vakzin hat eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent, schwere Erkrankungen soll es bis zu 85 Prozent vermeiden. Die Wirksamkeit ist regional verschieden, was wohl auf Virus-Mutationen zurückzuführen ist. So lag in den USA der Schutz vor moderater bis schwerer Erkrankung bei 72 Prozent, in Lateinamerika bei 66 Prozent und in Südafrika bei 57 Prozent. An der Studie haben 44.000 Personen aus acht Ländern teilgenommen.
EU bekommt 400 Millionen Dosen von Janssen
Die EU hat sich 400 Millionen Janssen-Impfdosen gesichert. Die EMA erwartet einen Zulassungsantrag im Februar. Danach will der Konzern der EU bis September 100 Millionen liefern.
Vier Regierungschefs, darunter Kanzler Sebastian Kurz, warnen vor möglichen Lieferproblemen, denn der Impfstoff müsse offenbar für die Abfüllung und Abfertigung in die USA versandt werden. In einem Brief rufen sie EU-Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen dazu auf, das zu klären.
Kronen Zeitung/krone.at
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