Boost für Herstellung

Staaten wollen bei Impfstoffproduktion helfen

Ausland
06.02.2021 15:05

Nun wollen Staaten den Pharmakonzernen unter die Arme greifen, um die Produktion von Corona-Impfstoffen auszubauen. Die USA kündigten bereits an, man werde dafür sorgen, dass Pfizer bevorzugt wird, was die Beschaffung von Komponenten für die Vakzin-Herstellung betrifft. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wirbt ebenfalls dafür, EU-Gelder zur Verfügung zu stellen, die in den Ausbau oder die Umwidmung von Produktionsstätten fließen sollen.

Die US-Regierung setzt ein Gesetz zur Militärproduktion ein, um sicherzustellen, dass Pfizer den ersten Zugriff, beispielsweise auf bestimmte Pumpen und Filter, bekommt. Damit soll dem Konzern ermöglicht werden „die Ziele zu erfüllen, in den kommenden Monaten Hunderte Millionen Dosen auszuliefern“, sagte der Corona-Logistik-Koordinator des Weißen Hauses, Tim Manning. Auch die Herstellung von Corona-Schnelltests für zu Hause sowie heimische Produktion von Schutzkleidung, Masken und Handschuhen für das Gesundheitswesen soll so angekurbelt werden.

Militärgesetz aus Korea-Krieg kommt zum Einsatz
Die Ankündigungen stützen sich auf ein Gesetz aus der Zeit des Korea-Kriegs, den sogenannten Defense Production Act, das den Präsidenten mit weitreichenden Befugnissen ausstattet, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen. Angeordnet werden kann zum Beispiel die Produktion essenzieller Materialien und Waren, um angemessen auf die Krise zu reagieren. Die am Freitag angekündigten Maßnahmen waren der erste Einsatz des Gesetzes durch die neue US-Regierung, wie Manning erklärte. Zudem sollen sich 1000 Soldaten an der Corona-Impfkampagne beteiligen.

(Bild: AP)

Auch der Mainzer Hersteller Biontech fordert von der Politik eine finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Produktion von Impfstoffen. „Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten“, sagte Biontech-Geschäftsführer und -Finanzvorstand Sierck Poetting der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. Jetzt aber würde Geld helfen.

Von der Leyen schlug bereits vor, mit Geldern aus dem EU-Haushalt den Ausbau oder die Umwidmung bestehender Produktionsstätten zu unterstützen. Das könnte laut Biontech „idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten“.

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