Brisante Nachrichten

Korruptions-Schlinge zieht sich immer weiter zu

Oberösterreich
07.02.2021 07:00

Ganz im Linzer Eishockey-Sumpf droht jener Chefinspektor zu versinken, der unter Verdacht steht, gegen Gefälligkeiten teure VIP-Tickets erhalten zu haben. Die „Krone“ hat nun den gesamten belastenden WhatsApp-Verlauf vorliegen.

„Der Gesamtschaden kann daher realistischerweise mit über 20.000 Euro beziffert werden“ steht in der Anzeige, die sich eigentlich gegen Ex-Black-Wings-Manager Christian Perthaler richtet und dem damit auch Anstiftung zum Amtsmissbrauch vorgeworfen wird. Diesen soll dann der Linzer Chefinspektor begangen haben, indem er Strafzettel und Radar-Fotos „verschwinden“ lassen habe.

43 Seiten WhatsApp-Nachrichten
Der neunseitigen Anzeige, die seit Donnerstag bei der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft bearbeitet wird, liegen gezählte 43 DIN A4-Seiten WhatsApp-Nachrichten zwischen Perthaler und dem Polizeibeamten als Beweismaterial bei. Wiederhergestellt aus dem Diensthandy des bis Frühling 2020 beim Eishockey-Klub tätigen Managers – siehe Faksimile.

Im Gespräch mit der „Krone“ alles beteuert
Diese geben ein Sittenbild ab. Über Jahre soll der hochrangige Polizist im Gegenzug für VIP-Tickets für sich, Freunde und Familie Strafzettel und Anzeigen unter den Teppich gekehrt haben. Damit nach den ersten Vorwürfen konfrontiert, hatte er im Gespräch mit der „Krone“ beteuert, dies wäre für ihn unmöglich gewesen.

Verdächtig: Christian Perthaler (Bild: Einöder Horst)
Verdächtig: Christian Perthaler

Wegen Betrug und Untreue angezeigt
Die Luft wird nach den nun der „Krone“ vollständig vorliegenden Unterlagen für den Chefinspektor immer dünner, ebenso für seinen Freund und nunmehrigen Geschäftsführer des EHV Linz, der aktuell um die Aufnahme in die Eishockey-Bundesliga kämpft. Nach der Trennung vom ehemaligen Arbeitgeber Black Wings hatte der Klub den Ex-Manager unter anderem wegen Betrugs und Untreue angezeigt. Der Linzer Polizist ist nur einer von mehreren Begünstigten, die in der Anzeige gegen den Manager namentlich genannt sind. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

Manfred Arthofer, Anwalt des Beamten, hat die Anzeige zwar noch nicht, sagt aber: „Wir werden, wenn wir die Unterlagen kennen, alle Vorwürfe entkräften können.“

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